________________
Aptavani-8
179
die morgens hinausgehen, um zu grasen. Aber kehren sie nicht heim, wenn es Abend wird? Auf gleiche Weise kehren die Neigungen (Vrutti) alle um. So kannst du erkennen, dass ein Mensch beginnt, zur Reinen Seele (Shuddhatma) zu werden. Die Neigungen, die umherzustreunen pflegten, haben mit dem Streunen aufgehört und gehen heimwärts. Wenn du deine eigenen Neigungen betrachtest, wenn du sie untersuchst, dann scheinen sie überall umherzustreifen. Also könnte die eine in diese Richtung davonziehen, eine [andere] dorthin, sogar den ganzen Weg bis zu den großen Snackbars und Restaurants, ist es nicht so? Die großen Snackbars sind sehr nett, und wenn du einfach eines Tages losgehst und es ausprobierst, dann werden die Neigungen (Vrutti) eben immer wieder dort hinwandern. Folglich werden die Neigungen weiter umherstreunen. Aber sobald du die Seele im Interimszustand (Antaratma) wirst, kehren die Neigungen zurück.
Fragender: Welche deutlichen Veränderungen finden statt, wenn man von der Seele im Interimszustand (Antaratma) zur Absoluten Seele (Paramatma) fortschreitet?
Dadashri: Es ist wie folgt: Die Existenz (Astitva), das Selbst (Vastutva, zu wissen,,Wer ich bin") und der Zustand, das vollständige Absolute Selbst zu sein (Purnatva), sind drei Abstufungen. Jedes Lebewesen (Jiva) hat das Bewusstsein seiner Existenz (Astitva):,,Ich bin." Hat es das Bewusstsein von ,,Ich bin" oder nicht? Nicht nur Menschen, sondern auch die Tiere haben das Bewusstsein von ,,Ich bin". Selbst dieser Baum hat das Bewusstsein: „Ich bin." Daher ist sich jedes einzelne Lebewesen seiner Existenz (Astitva) bewusst. Und wenn es die im Interimszustand erwachte Seele (Antaratma) wird, dann wird es sich des Selbst (Vastutva) gewahr:,,Wer bin ich?" Danach geht der Absolute Zustand (Purnatva) auf natürliche Weise von allein weiter. Spirituelle Bemühung (Purusharth) wird nur in den Phasen der Existenz (Astitva) bis zum Gewahrsein des Selbst (Vastutva) benötigt. Und danach wird es [das Gewahrsein] natürlich weiter aufsteigen. So ist die Veränderung in der Sicht (Drashti).
Anstatt hier entlangzugehen, nimmt man den anderen Weg, im Glauben, dass die vollständige Verwirklichung (Paripurnata) in jener Richtung liegt. Wenn man einen Gnani