________________
Aptavani-8
229
wenn du das sagst: „Wenn alle Seelen dieser Welt nach Moksha gingen", dann hast du die Absicht (Bhaavna) für die Zerstörung des weltlichen Lebens (Sansar) getroffen: ,,Lass dieses weltliche Leben nicht [fort]bestehen!" Und dieses weltliche Leben ist etwas, das die Entwicklung des Selbst (Atma) darstellt! Das ursprüngliche Selbst (Muda Atma) ist bereits entwickelt. Das Selbst (Atma) an sich ist vollständig und komplett (Purna). Aber derzeit ist deine Entwicklung, die sich ergeben hat, derart, dass sie in den Uberzeugungen des Nicht-Selbst-Komplexes (Paudgalik) fest verwurzelt ist. Diese Überzeugungen verlagern sich durch Veränderung, Veränderung, Veränderung in Richtung der grundlegenden Absicht (Bhaavna) der Form des Selbst (Chaitanya Swaroop). Und dann tritt Vollendung (Purnahuti) ein.
Fragender: Bedeutet das, dass gar keine Seele (Atma) endgültige Befreiung (Moksha) erlangen kann?
Dadashri: Meine Güte! Es gibt so viele, die Moksha in der Tat erlangen! Auch ich bin gerade jetzt in Moksha!
Fragender: Könnte es je passieren, dass alle Seelen (Atmas) sich auf nach Moksha machen?
Dadashri: Können eine Mutter und ihr Sohn je das gleiche Alter haben? Der Tag, an dem ein Sohn und seine Mutter das gleiche Alter haben, ist der Tag, an dem die gesamte Welt nach Moksha geht!
Es ist so: „Möge die gesamte Welt nach Moksha gehen" ist eine Absicht (Bhaavna), zu der du berechtigt bist. Allerdings wird sie sich niemals verwirklichen. Sie wird sich erst verwirklichen, wenn eine Mutter und ihr Kind das gleiche Alter haben!
Ein Mann sagte zu mir: ,,Warum nimmst du nicht die gesamte Welt mit nach Moksha?" Also sagte ich ihm: ,,Ich werde es dir erklären. Wenn alle Lebewesen (Jivas) zu Kriegern würden, wen würden sie angreifen? Wenn alle Lebewesen der Welt zu Ärzten würden, wen würden sie heilen? Wenn alle Lebewesen in der Welt zu Friseuren würden, wessen Haare würden sie schneiden?" Und er sagte: „Ich verstehe, ich verstehe. Ich werde das nicht wieder fragen!"
Es ist die Regelung der Natur, folglich sagen wir nicht,