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Aptavani-8
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Der Gnani verleiht die Erfahrung des Selbst
Fragender: Dann können weltliche Menschen also nie das Selbst (Atma) erlangen?
Dadashri: So ist es nicht. Du selbst bist das Selbst (Atma). Aber du selbst hast nicht das Gewahrsein davon, wie,,ich das Selbst bin". Davon abgesehen bist du selbst das Selbst (Atma).
Wenn der Gnani Purush dir die Selbst-Realisation (Atmagnan) gibt, wie gibt er sie? Er zieht eine Grenzlinie zwischen illusorischem Wissen (Bhrantgnan) und diesem Wissen vom Selbst (Atmagnan); zwischen diesem Wissen vom Nicht-Selbst (Jadagnan) und dem Wissen des Selbst (Chetan Gnan). Danach besteht keine Wahrscheinlichkeit, dass der Fehler je wieder auftritt. Und das Selbst (Atma) wird weiterhin im eigenen Gewahrsein verbleiben. Nicht einmal für einen Moment wird dieses Gewahrsein verschwinden.
In genau diesem Moment sind beide Eigenschaften und Funktionen (Dharmas) des Selbst (Atma) und des Nicht-Selbst (Anatma) vollkommen getrennt. Aber für dich kommen ihre Resultate gemeinsam zum Vorschein, darum findest du keinen Geschmack daran. Die Endmischung der Funktionen (Dharmas) von beidem macht es fade. Und für den Gnani Purush bleiben die Resultate des Selbst (Chetan) und die Resultate des Nicht-Selbst (Anatma) getrennt. Beide Ströme verlaufen getrennt; aus diesem Grund verbleibt er immerwährend in absoluter Glückseligkeit (Paramanand).
Es ist so: essen, trinken, baden, aufstehen, schlafen, aufwachen; all das sind Funktionen oder Rollen (Dharmas) des Körpers. Und die Menschen sind alle in den Funktionen des Körpers verstrickt. Nicht ein einziges Mal ist man in die wahre Natur (Dharma) des Selbst (Atma) eingetreten. Und wäre man in die wahre Natur (Dharma) des Selbst (Atma) eingetreten, nur für eine Sekunde, wäre man nie von Gottes Seite gewichen, niemals.
Anhaltende ununterbrochene Gedanken über das Selbst sind hilfreich
Fragender: Sollte ein lebendes Wesen (Jiva) nachdenken?