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Aptavani-8
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nicht selbst-realisierten Menschen (Agnani) das Gleiche wie das Selbst (Atma) von Lord Mahavir?" Ja, in jeder Hinsicht, was die Elemente (Dravya), die Eigenschaften (Guna) und Erscheinungsformen (Paryaya, Zustände, Stadien) angeht. Aber der Zustand, der frei von Zweifeln ist (Nishank), wird nicht aufkommen, ehe das Ego (Ahamkar) weg ist. Der Grund ist, weil der, der die Zweifel (Shanka) hat, das Ego selbst ist. Deshalb kann kein lebendes Wesen (Jiva) frei von Zweifeln (Nishank) werden, solange das Ego da ist, und seine Zweifel werden nicht verschwinden oder weggehen. Außer beim Gnani Purush können bei niemandem die Zweifel weggehen. Man wird frei von Zweifeln (Nishank), wenn der Gnani Purush die Zweifel (Shanka) entwurzelt.
Die Sicht verändert sich, nicht das Selbst (Atma)
Fragender: Können also andere Elemente (Tattva) das Selbst (Atma) beeinflussen?
Dadashri: Natürlich können sie das. Es sind tatsächlich all die anderen Elemente, die es beeinflussen. Deshalb sind, wenn es (das Selbst) zum Aufenthaltsort der Befreiten Seelen (Siddha Kshetra) gelangt, dort keine anderen Elemente, und folglich wird es [dort] von nichts beeinflusst. Solange andere Elemente (Tattva) in der Nähe sind, wird es kontinuierlich beinflusst. Wenn der Gnani Purush es jedoch von den Wirkungen befreit, geht es zur Befreiung (Moksha). Trotzdem ist das Selbst (Atma) während der gesamten Zeitspanne der weltlichen Interaktionen (Vyavahar Kaad) überhaupt nicht verdorben worden. Es ist einzig ein Fall für den Gnani Purush, die Illusion (Bhranti), die einen befallen hat - welche die Sicht (Darshan) verzerrt hat, richtigzustellen. Deshalb wird sie frei von den Wirkungen und macht sich auf zur endgültigen Befreiung (Moksha).
Wie ist nun diese Sicht (Darshan) falsch geworden? Wenn man nach Nordindien geht, wird man dort auf viele Affen stoßen. Wie fangen sie die? Sie nehmen ein Gefäß mit einer engen Öffnung, legen ein paar Kichererbsen (Chana)
hinein und stellen ihn unter einen Baum. Die Affen kommen dann vom Baum herunter und stecken ihre Hände in die Gefäße, um an die Kichererbsen zu kommen. Wenn sie versuchen, an die Kichererbsen zu kommen, zwängen sie