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Illusion (Bhranti Bhaav) geht Gebundensein einher, und mit der Intention von Wissen (Gnan Bhaav) gibt es Befreiung! Wenn die Illusion über das Handelnder-Sein und über das Selbst zerbricht, ist niemand mehr der Handelnde von irgendeinem Karma. Danach bleibt das ewige Gewahrsein von: ,,Ich selber bin das Absolute Selbst (Paramatma)", und man wird in jeder Hinsicht völlig frei und unabhängig.
Die Grundursache für Geburt und Tod ist Unwissenheit (Agnan). Und mit dem Wissen über das Selbst (Gnan) gibt es Befreiung (Moksha). Es ist das Ego, das den Zyklus von Geburt und Tod durchläuft. Und Geburt an einem Ort der Schöpfung (Yoni) ist von den sich bedingenden Umständen abhängig. In all dem gibt es keine einzige unabhängige Wesenheit – nicht einmal Gott!
Die falsche Zuschreibung (Aropit Bhaav) von ,,Ich bin Chandubhai"3, zusammen mit der weltlichen Intention (Sansari Bhaav), erschafft den kausalen Körper (Karan Sharira). Das im Gegenzug initiiert das Zusammenkommen der anderen ,parlamentarischen Mitglieder' (die im Inneren arbeitenden Komponenten von Verstand, Intellekt, Chit4 und Ego), um ein Ergebnis hervorzubringen, das wiederum den Wirkungskörper erschafft. Nachdem sie zu einem Entschluss gekommen sind, gehen die Mitglieder fort. Zurückgelassen werden die Entschlüsse, und diese Entschlüsse beginnen, sich zu formen, und kommen, einer nach dem anderen, zur Wirkung.
Wenn das Selbst (Atma) den physischen Körper verlässt, dann geht auch der subtile Körper oder Kausalkörper mit ihm, zusammen mit Wut, Stolz, Täuschung und Gier. Der kausale Körper wird im nächsten Leben zum Wirkungskörper'. Der elektrische Körper (Tejas Sharira) ist nur so lange da, wie es ein Saldo von restlichem Karma gibt; das heißt, er ist während der gesamten Lebenszeit (Avatar) gegenwärtig. Und er wird bis zum Schluss beim Selbst (Atma) bleiben, bis es die endgültige Befreiung (Moksha) erlangt.
Bei der Entladung (von Karma) kann es niemals eine unabhängige Macht geben, und auch beim Aufladen von Karma hat das relative selbst keine unabhängige Macht.
3 Der Lesende kann für 'Chandulal' oder 'Chandubhai' den eigenen Namen
einsetzen. 4 Chit: Subtiles Instrument von Aufmerksamkeit, Wissen und Sehen
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