Book Title: Dignaga Sein Werk Und Seine Entwicklung
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 8
________________ selber die kürzere Versreihe größere Verwandtschaft mit dem Nyāyamukham. Die Reihenfolge der Verse ist in diesen beiden Werken die gleiche, während der Hetucakradamaruḥ die umgekehrte Reihenfolge aufweist. Als letzten der neun Gründe führt der Hetucakradamaruh lus can min (amūrtah) an13), während die andern beiden Werke dafür reg bya min (asparśaḥ) lesen. Ferner ist bei beiden, wenn wir der Überlieferung bei Vācaspati trauen dürfen, in der Aufzählung der zu beweisenden Eigenschaften im zweiten Pāda des Verses das dreifache rtag pa des Hetucakradamaruh durch bar du rtag pa rnam gsum dan (madhyamatrikaśāśvatāh) ersetzt. Der Hetucakradamaruh, der dem Nyāyamukham fernersteht, ist also offenbar älter als die kürzere Versreihe. Somit ergibt sich für die vier Darstellungen des Rades der Gründe bei Dignāga folgende zeitliche Reihenfolge: Hetucakradamaruh, kürzere Versreihe, Nyāyamukham, Pramāṇasamuccayaḥ. Für diese Reihenfolge sprechen überdies auch noch andere Beobachtungen. Vor allem läßt sich ein fortschreitendes Streben nach Vereinfachung und strafferer Zusammenfassung feststellen. Der · Hetucakradamaruḥ bringt zu den in ihm angeführten neun Muster fällen auch Beispiele und Gegenbeispiele (v. 10–11). In den übrigen Versionen fehlen sie. Im Hetucakradamsaruḥ ist eine Tafel beigefügt, in der die neun Musterfälle in der Form des Rades der Gründe eingetragen sind. Auch die kürzere Versreihe setzt diese Tafel voraus. Im Nyāyamukham und im Pramāņsamuccayaḥ ist sie weggefallen. Es wird nur kurz angegeben, wie sie anzulegen ist14). Der Hetucakradamaruh hatte bei den neun Musterfällen anschließend an die Aufzählung der Gründe und der zu beweisenden Eigenschaften in zwei weiteren Versen (v. 8—9) ausgeführt, welche von den angeführten Gründen richtig, widersprechend oder nicht zwingend sind, und hatte ihren Platz im Rad der Gründe angegeben. Die kürzere 18) Die Richtigkeit der Überlieferung wird in diesem Fall durch die bei. gefügte Tafel der neun Gründe bestätigt. 16) Pramāṇasamuccayavrttiḥ III, f. 51 a 7. Im Nyāyamukham ist – meiner Meinung nach - diese Angabe ebenso wie in Pramāṇasamuccayavrtti) III, f. 132 b 5 bei der Übersetzung ausgefallen. 89

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