Book Title: Dignaga Sein Werk Und Seine Entwicklung
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 40
________________ gesetzt verweilt. Es ist dies die diamantgleiche Versenkung (vajropamaḥ samadhih). Diese Versenkung nennt Dignaga Vollkommenheit der Einsicht (prajñāpāramitā) und fügt noch hinzu, daß dem, der sie erreicht hat, auch die verschiedensten anderen Versenkungsformen zugänglich sind. Schon der erste Blick zeigt, daß wir es hier mit einer Schilderung des Versenkungsweges zu tun haben, die trotz manchen kleineren Abweichungen in allen wesentlichen Zügen der Schilderung entspricht, wie wir sie beispielshalber in Maitreyanatha's Mahāyānasūtrālamkāraḥ Kapitel 14 finden63). Die Benennung der höchsten Versenkungsstufe als Vollkommenheit der Einsicht stellt ferner die Beziehung zum Prajñāpāramitāpinḍārthasamgrahaḥ her, während die Bezeichnung des höchsten Zustandes als Soheit (tathatā) und Höhepunkt des Wirklichen (bhūtakotih) eine deutliche Scheidelinie gegenüber der Madhyamaka-Lehre zieht und dem System Maitreyanatha's entspricht64). Wir sind also berechtigt, neben dem Prajñāpāramitāpiṇḍārthasamgrahaḥ auch im Yogavatāraḥ ein Zeugnis der Zeit zu sehen, in der sich Dignāga zur Schule Maitreyanatha's bekannte. Und nun wollen wir uns der Frage zuwenden, welcher Weg von diesen Werken zu den Schriften der logischen Periode führt. Denn wie wir bereits gesagt haben, trennt beide eine breite Kluft. Wie läßt sich diese überbrücken? Auch diese Frage können wir mit Hilfe der erhaltenen Werke Dignaga's beantworten, und zwar ist es vor allem ein Werk, das dafür von entscheidender Wichtigkeit ist, das Upādāyaprajñaptiprakaraṇam65). 63) Vorbereitung und darśanamargah v. 1-41, bhāvanāmārgaḥ v. 42-51, vajropamaḥ samadhiḥ s. v. 45. 61) Die Zuweisung des Werkes in der nepalischen Handschrift an Nagarjuna kommt daher nicht in Frage. Es ist jedoch bezeichnend, daß die nichtlogischen Werke Dignaga's der Gefahr ausgesetzt waren, anderen Verfassern zugeschrieben zu werden. 65) T 1622 Ts'iu yin kia chö louen. Kia (che) chö bedeutet prajñaptiḥ. Mit ts'iu yin gibt Yi-tsing meiner Meinung nach hier upadaya wieder. Über die Probleme des Werkes hat H. Kitagawa in einem eigenen Aufsatz gehandelt: A study 121 3

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