Book Title: Dignaga Sein Werk Und Seine Entwicklung
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 45
________________ nennung nach existieren (prajñaptisat), wie sie ihm die SautrāntikaLehre bot. Daß er gerade von den Lehren dieser Schule angeregt wurde; war in der Lage der Dinge begründet. Die Yogācāra haben schon früh sich mit den Sautrāntika auseinanderzusetzen begonnen und Brauchbares übernommen. Seit Maitreyanātha hatte man immer wieder versucht, den Gedanken, daß Dinge nur der Benennung nach existieren (prajñaptisat), mit der Vorstellung vom beschränkt Wirklichen (samvítisat) und mit der Lehre vom dreifachen Wesen der Dinge zu vereinbaren75). Die Bekämpfung der VātsīputriyaLehre von der Person (pudgalah) und das Argument, daß man nur bei wirklichen Dingen von Gleichheit und Verschiedenheit sprechen könne, hatte ebenfalls bereits Maitreyanātha übernommen76). Und auch die Lehre von den drei Arten von Dingen, die nur der Benennung nach existieren, hatte man in das eigene System eingebaut??). Die Anregungen waren also für Dignāga schon innerhalb der eigenen Schule gegeben. Vor allem aber scheint auf dieser Stufe seiner Entwicklung der Einfluß des letzten großen Yogācāra-Lehrers für ihn bestimmend geworden zu sein, der Einfluß Vasubandhu's des Jüngeren78). Vasubandhu hat in den großen Werken seiner jüngeren Jahre, vor allem in seinem Kommentar zum Abhidharmakośaḥ, SautrāntikaLehren vertreten. Im hohen Alter ging er dann zur Yogācāra-Schule über, wobei er sich in manchen Punkten enger an die Richtung Maitreyanātha’s anlehnte79). Die Beschäftigung mit seinen Werken war also für Dignāga naheliegend und sie bildete gleichzeitig für ihn die natürliche Brücke zur Lehre der Sautrāntika. Und daß Dignāga sich eingehend gerade auch mit den Sautrāntika-Werken 75) Vgl. z. B. Madhyāntavibhāgaḥ III v. 10 und Hiuan-tsang, Tch'eng wei che Jouen T 1585, p. 47 b 28 ff. 76) Mahāyānasūt rālapkārah XVIII v.92 ff. *) Vgl. Hiuan-tsang, Tch'eng wei che louen T 1585, p. 47 c 10. 78) Ich denke dabei an keine persönliche Schülerschaft, die mir schon durch Pramāṇasamuccayaḥ I v.13 ausgeschlossen erscheint. . 79) Vgl. meine „Philosophie des Buddhismus“, S. 351 ff. 126

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