Book Title: Dignaga Sein Werk Und Seine Entwicklung
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 42
________________ prajñaptih) und wir sagen, daß es nur der Benennung nach besteht. Das gilt zum Beispiel von einem Ganzen, das nicht mehr erkannt wird, wenn man die Bestandteile, aus denen es zusammengesetzt ist, die Form (rūpam) usw. entfernt. Spricht man trotzdem auch bei solchen Dingen von Gleichheit und Verschiedenheit, so handelt es sich daher um eine irrige Redeweise. Im übrigen handelt es sich bei allen solchen Dingen um Erscheinungen im Erkennen, welche getrennt von ihm keinen Bestand haben. Daran schließt Dignāga noch eine weitere Beweisführung, welche der anfangs gegebenen parallel läuft. Die besprochenen Dinge können auch deshalb nicht wirklich sein, weil sie weder verursacht (samskrtah) noch nichtverursacht (asamskrtah) sind. Dann faßt er zusammen: So wie die Menschen im gewöhnlichen Leben von solchen Dingen sprechen, indem sie die bedingten Benennungen gebrauchen, ohne in ihr wahres Wesen einzudringen, so verwendet auch der Buddha diese Benennungen, um mit ihrer Hilfe die Wesen zur Erlösung zu führen, vermeidet es aber, über ihre Gleichheit oder Verschiedenheit und damit über ihr wahres Wesen irgendetwas auszusagen. Schon diese kurze Inhaltsangabe zeigt, daß wir es hier mit einem ganz andern Gedankenkreis zu tun haben als bisher. Es treten hier Vorstellungen auf, welche dem System Maitreyanātha's fremd sind. Dazu gehört vor allem die Vorstellung, nach der Dignāga sein Werk benannt hat, daß es nämlich Dinge gibt, die nur der Benennung nach existieren (prajñaptisat)67). Und wir wissen auch, woher diese Vorstellung stammt. Es war vor allem die Schule der Sautrāntika, welche mit ihr arbeitete68). Die Erklärung dieses Begriffes, wie sie zur Zeit Dignāga's galt, gibt Vasubandhu der Jüngere69) in seinem Abhidharmakośaḥ VI v. 4, und durch Samghabhadra lernen wir 87) Trotz den verschiedenen Versuchen, sie miteinander in Verbindung zu setzen, sind prajñaptisat und samurtisat grundsätzlich auseinanderzuhalten. 88) Die älteren Schulen, welchen die gleiche Anschauung zugeschrieben wird, sind für Dignāga. bedeutungslos. 8) Ich halte an meiner Unterscheidung der beiden Vasubandhu trotz den Einwendungen von P. S. Jaini fest. Wie ich schon bei früherer Gelegenheit ausge. sprochen habe („Die Philosophie des Buddhismus“, S. 351), hat auch der jüngere 123

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