Book Title: Dignaga Sein Werk Und Seine Entwicklung
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 41
________________ Das Upādāyaprajñaptiprakaraṇam ist ein kurzer Text, der aus 13 Versen und einem Kommentar dazu besteht. Es beginnt mit der Erklärung, daß sich der Buddha bei seiner Verkündigung auf Dinge stützt, die nur der Benennung nach existieren (prajñaptisat). Solche Dinge können von dreierlei Art sein: 1. ein Ganzes (pindah oder samudāyaḥ), wobei eine räumliche Vielheit als Einheit erscheint, 2. eine Reihe (samtānah), wobei eine zeitliche Vielheit als Einheit erscheint, und 3. Zustände (avasthā), welche bei einem Ganzen oder einer Reihe auftreten. Daß alle drei nur der Be. nennung nach existieren, läßt sich auf folgende Weise zeigen. Nur von wirklichen Dingen läßt sich Gleichheit (ekatvam) und Verschiedenheit (anyatvam) aussagen. Prüft man aber die genannten drei Arten von Dingen, so zeigt es sich, daß bei ihnen eine solche Aussage unmöglich ist. Sie können daher nicht wirklich, sondern nur der Benennung nach vorhanden sein. Diese Beweisführung füllt den größten Teil des Werkes (v. 1—9), indem Dignāga z. B. fragt, ob ein Ganzes gleich seinen Teilen oder von ihnen verschieden ist, und zeigt, daß beides nicht der Fall sein kann. Gegen diese Ausführungen erhebt nun ein Gegner den Einwand (p. 886c 18 ff.), daß die ganze Verkündigung des Buddha haltlos und sinnlos wird, wenn alles, wovon er spricht, nicht wirklich, sondern nur der Benennung nach vorhanden ist. Zur Antwort darauf wiederholt Dignāga zunächst (p. 887 a 14 ff.) 66) nochmal seine Erklärung, daß sich Gleichheit und Verschiedenheit nur von wirklichen Dingen aussagen lassen, und daß von einem Ganzen usw. eine solche Aussage nicht möglich ist. Dann stützt er seine Behauptung durch eine weitere Darlegung. Wenn das Vorhandensein eines Dinges nicht durch ein anderes bedingt ist, wenn es die Erkenntnis daher auch erfaßt, wenn man jenes entfernt, dann ist es wirklich. Wenn es die Erkenntnis dagegen nicht mehr erfaßt, sobald jenes entfernt wird, wenn also sein scheinbares Vorhandensein durch jenes bedingt ist, dann handelt es sich um eine bedingte Benennung (upādāya of a short philosophical treatise ascribed to Dignāga, Sino-Indian Studies, Vol. V (Liebenthal Festschrift), Nos. 3–4, p. 2–13. 88) Ich weiche in der Auffassung dieses Abschnittes von H. Kitagawa ab. 122

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