Book Title: Dignaga Sein Werk Und Seine Entwicklung
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 23
________________ der ausdrücklich besagt, daß sich die gesamte Schlußfolgerung im Bereich der Vorstellung bewegt38): sarva evāyam anumānānumeyavyavahāro buddhyārúdhenaiva dharmadharmibhedena na bahih sadasattvam apeksate. Wir kommen also zu 'dem Ergebnis, daß Dignāga seine Lehre von der Vorstellung im Zusammenhang mit der Lehre von der Schlußfolgerung geschaffen hat. Er begann damit bereits zur Zeit, als er das Nyāyamukham schrieb, baute sie im Hetumukham weiter aus und übernahm sie schließlich von dort in den Pramāṇasamuccayah. Mit den gewonnenen Ergebnissen können wir nun aber bereits den Versuch wagen, die Gedanken, welche in den verschiedenen Texten ihren Niederschlag gefunden haben, im Sinne einer Entwicklung zu deuten und einzuordnen, und den Weg zu zeichnen, der Dignāga vom Nyāyamukham zum Pramāṇasamuccayah führte. Schon bei Dignāga's erster Entdeckung auf dem Gebiet der Logik, bei der Aufstellung des Rades der Gründe, hatte es sich um die Abgrenzung verschiedener Bereiche und die Festlegung ihres Verhältnisses zueinander gehandelt. Dabei mag für die Richtung seiner Gedanken von Einfluß gewesen sein, daß bei dem Musterbeispiel, von dem er ausging, beim Schluß vom Verursachtsein auf die Ver. gänglichkeit des Tones, der Verbindung zwischen Grund und Folge kein ursächliches Verhältnis zugrunde liegt, sondern die Beziehung eines engeren Begriffes zu einem weiteren39). Als er nun während seiner Arbeit am Nyāyamukham anschließend an die Lehre vom Beweis sich mit den Mitteln richtiger Erkenntnis beschäftigte und die Schlußfolgerung untersuchte, mußte er bald erkennen, daß auch hier bei der Verbindung zwischen Grund und Folge das Verhältnis eines engeren zu einem weiteren Begriff vorliegt. Bezeichnend ist jedenfalls, daß die beiden oben angeführten Verse, die schon im 88) Dharmakirti, Pramānavārttikavrttih f. 421 b 4 f. (Ācārya-Dharmakirteh Pramāņavārttikam, svopajñavrttyā Karnakagomiviracitayā tattikayā ca sahitam, Rāhula-Samkrtyāyanena sampūritam sampaditañ ca, Ilāhābād, o. J., S. 24); Pramānayiniscayah II, f. 280 a 5 f.; Umbeka, Tātparyaţikā (Madras University S. S. No. 13), S. 231, 234; Vācaspatimiśra, Tātparyaţikā (Kashi S. S. No. 24), S. 57, 124, und S. 189, 11. usw. *) Was Dharmakirti im Gegensatz zum kāryahetuḥ svabhāvahetuh nennt. 104

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