Book Title: Die Erkenntnislehere Des Klassischen Samkhya Systems
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 7
________________ In der angeführten Wiedergabe der gegnerischen Lehre sagt Dignāga, daß das Sāmkhya bei der Schlußfolgerung eine zweifache Art der Begründung kennt, eine direkte (vītah) und eine indirekte (āvītah), und daß die sprachliche Formulierung der direkten Be. gründung aus fünf Gliedern besteht. Dann bespricht er zunächst die direkte Begründung, und zwar zeigt er, daß die fünf Glieder der sprachlichen Formulierung, so wie sie das Sāmkhya lehrt, fehlerhaft sind und ihren Zweck nicht erfüllen. Dabei legt er eine vom Gegner vorgebrachte Schlußfolgerung zugrunde, die mit den Worten beginnt: (V f. 59 b6f. = 142 b 3f.) gtso bo ni yod pa yin te / khyad par rnams la rjes su 'gro ba mthon ba'i phyir ro, und bespricht an. schließend daran die Fehler der einzelnen Glieder. Aus diesen Ausführungen und Jinendrabuddhi's Erläuterungen dazu ergibt sich nun mancherlei, wenn auch längere Zitate fehlen. Vor allem erwähnt Dignāga im Laufe seiner Auseinandersetzungen die Definitionen mehrerer Glieder oder spielt wenigstens darauf an, während Jinendrabuddhi den genauen Wortlaut gibt. So erfahren wir die Definition der Behauptung (T f. 195 a 3) bsgrub bya nes par ‘dzin pa dam bca‘o, die Definition des Grundes (V f. 60 a 2 = 142 b 6; T f. 194 a 4 und 6) sgrub byed bsdus pa'i tshig gtan tshigs so, die Definition des Beispiels (Tf. 194 b 2; 195 a 3) de nes par ston pa dpe'o, und die Definition der Zusammenfassung (T f. 195 a l und 4) bsgrub bya dan dpe dag gcig tu bya ba <ñe bar sbyar-ro>. Ferner ist den Darlegungen Dignāga's zu entnehmen, daß in dem bekämpften Sāņkhya-Text zu der angeführten Schlußfolgerung eine ausführliche Begründung gegeben war, und Jinendrabuddhi gibt mehrere Sätze dieser Begründung wieder (T f. 193 b 5 f.; 194 a 2–4; 194 b 5; 195 b 4f.; 196 b 6 f.). Dazu kommt folgendes. Die angeführte Schlußfolgerung dient dazu, das Vorhandensein der Urmaterie zu beweisen. Aus Andeutungen Dignāga's und Zitaten Jinendrabuddhi's ergibt sich, daß dafür in dem bekämpften Text noch vier weitere Schlußfolgerungen aufgeführt wurden, und aus Jinendrabuddhi erfahren wir manches über die daran geschlossenen Begründungen (T f. 196 h 2—4; 199 b 2 - 200 b 6). Schließlich zeigt ein weiteres Zitat (T f.

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