Book Title: Die Erkenntnislehere Des Klassischen Samkhya Systems
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 19
________________ nismäßig oft spricht er von einem bstan-bcos (śāstram)12). Das bezieht sich allem Anschein nach auf das Şaştitantram selbst. Wenigstens ist bei einigen dieser Stellen die Herķunft der angeführten Sätze aus dem Şaşțitantram sicher13), bei den übrigen spricht zum mindesten nichts dagegen. Daneben nennt er einige Male ein bśad‘grel (bhāsyam) (Tf. 117 b 6; 119 b 6; 133 b 1). Darin könnte man versucht sein, einen Kommentar zum Şaşțitantram zu sehen. Aber das täuscht. In einem Fall stammt nämlich der angeführte Satz so gut wie sicher aus dem Şaşțitantram selbst (T f. 133 b1 = V f. 61 b 7 f. = V f. 114 b 4 f.; vgl. S. 90) und auch in den beiden anderen Fällen dürfte das der Fall sein, und zwar aus folgendem Grund. Schon aus dem zuerst von uns gewonnenen Stück des Şaşțitantram war zu ersehen, daß Vrşagaña öfter eine entscheidende Formulierung zunächst in wenigen knappen Worten gab und sie dann in einem weiteren Satz genauer erklärte, eine zu seiner Zeit sehr gebräuchliche Darstellungsform. In dem bei Simhasūri erhaltenen Abschnitt (oben S. 7 f.) ist das sowohl bei der Beschreibung der direkten wie auch der indirekten Beweisführung der Fall. Davon lautet die Beschreibung der indirekten Beweisführung: pariseșūd āvītasiddhih. yadā nedam ato ’nyathā sambhavati, asti cedam, tasmāt pariseşato hetur evāyam ity avadhārya kāryasiddhāv apadiśyate, tadāvītākhyo bhavati. Dieselben Sätze sind nun auch bei Jinendrabuddhi erhalten (T f. 200 b 6 - 201 a l; vgl. oben S. 90), doch trennt sie dieser und unterscheidet die Worte pariseşād āvītasiddhiḥ als Definition (mtshan-ñid) von der folgenden Erläuterung (bśad-pa). In beiden Fällen, in denen Jinendrabuddhi noch von bśad-grel spricht, handelt es sich aber ebenfalls um solche Erläuterungen, und zwar zur Definition der Schlußfolgerung, die ihnen ausdrücklich als mdo (sūtram; T f. 117 b6; 118 a 7) gegenübergestellt wird. Es dürften also auch hier Erläuterungen vorliegen, die dem Text das Şaştitantram selbst angehörten. Damit sind aber die Angaben Jinendrabuddhi's, welche einen Anhaltspunkt für die Bestimm c hmalspunkt Iur die bestimmung seiner Samkhya-Ouellen Qin S 12) Tf.69 a 2; 70 a 6; 72 a 2; 72 a 6; 73 b1; 120 a 7; 120 b 1; 124 a 3; 196 a 2; 196 b 7; 198 a 3; 202 b 7. 13) T f. 124 a 3 ; 196 b 7; 198 a 3 ; 202 b 7.

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