Book Title: Die Erkenntnislehere Des Klassischen Samkhya Systems
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 31
________________ So bringt er anschließend an den eben besprochenen Abschnitt, in dem er den Begriff der Verständigkeit behandelt, zur Erklärung der Worte grahane vartamānā zwei verschiedene Ansichten vor, die vermutlich wieder aus den beiden von ihm benützten Kommentaren stammen. Dann fügt er aber noch eine dritte ganz andersartige Erklärung hinzu, die übrigens später noch einmal in, ähnlicher Weise wiederkehrt27). Es läßt sich also kaum die Annahme umgehen, daß er mit mehr Quellen arbeitete, als mit den beiden von uns erschlossenen Kommentaren, Quellen, über deren Beschaffenheit sich vorläufig nichts Genaueres sagen läßt. Und dadurch wird die Forschung mit einem weiteren Unsicherheitsfaktor belastet. Es zeigt sich also eine Fülle von Aufgaben und Problemen, die noch umfassende und eingehende Arbeit erfordern und die der Zukunft überlassen bleiben müssen. Nur eine Frage soll hier noch kurz angeschnitten werden. Es scheint nämlich, daß sich der Verfasser des zweiten der von Jinendrabuddhi benützten Kommentare zum Şastitantram bestimmen läßt. Der wichtigste Unterschied zwischen den Anschauungen dieser beiden Kommentare, soweit wir sie oben besprochen haben, ist fol. gender (vgl. S. 104 und 106 ff.). Nach der Ansicht des ersten Kom. mentators richten sich die Tätigkeit der Sinne und des Denkens beide in gleicher Weise auf die äußeren Objekte und beide sind sinnliche Wahrnehmung. Nach der Ansicht des zweiten dagegen ist nur die Tätigkeit der Sinne auf die äußeren Objekte gerichtet und sie allein ist als sinnliche Wahrnehmung zu betrachten. Die Tätigkeit des Denkens dagegen schließt sich an die Tätigkeit der d ist ihrem Wesen nach Erinnerung. Diese Ansicht trennt also die Tätigkeit des Denkens als etwas Andersartiges von der Tätigkeit der Sinne und scheidet sie aus der sinnlichen Wahrnehmung aus. Das gleiche geschieht mit anderen Worten in der zweiten von den beiden Erläuterungen zu den Worten grahane vartamānā, die Jinendrabuddhi anführt und von denen wir die zweite wohl wieder auf den zweiten Kommentator zurückführen dürfen (vgl. S. 103). Hier heißt es nämlich, daß diese Worte den 27) T f.73 a 2 f.

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