Book Title: Die Erkenntnislehere Des Klassischen Samkhya Systems
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

Previous | Next

Page 45
________________ hemmtem (vadhyaghātakabhāvah) wie bei Schlange und Ichneumon oder bei der Güte usw., sofern sie Hauptsache und Nebensache sind (angangibhūtaḥ). Was nun die Ursache ist, daß man auf Grund einer von diesen Verbindungen, wie es sich gerade trifft (yathāsambhavam), durch das Sichtbare das unsichtbare Restliche, das damit verbunden ist, nachweist, das ist (das Mittel richtiger Erkenntnis) Schlußfolgerung. Irgendein Gegenstand wird nämlich irgendeinem Sinnesorgan sichtbar. Durch diesen gegenwärtig dem Sinnesorgan sichtbaren Gegenstand, der früher in einer Vereinigung (samudayaḥ) verbunden war, wird von der Erkenntnis (buddhih) ein in seiner Besonderheit nicht bestimmter (avisistaḥ) Gegenstand als vorhanden erkannt. So erkennt man, wenn man früher die Verbindung von Rauch und Feuer gesehen hat, durch das Sehen des Rauches das Feuer als vorhanden. Manchmal ist die Erkenntnis des Merkmals nicht bestimmt oder entspricht nicht dem Gegenstand. Daher ist alle spätere Bemühung darauf gerichtet, es in seiner Besonderheit zu bestimmen. Ein Gegenstand, welcher dem Gemeinsamen nach sichtbar aber nicht bestimmt erfaßt ist, wird nämlich durch das Sehen einer Besonderheit in seiner Besonderheit erkannt. Damit verhält es sich folgendermaßen: Wenn man bei schwachem Licht an einem für Kühe oder Pferde geeigneten Ort eine Gestalt von der Größe einer Kuh teilweise gesehen hat, dann erkennt sie die (zunächst) zweifelhafte Erkenntnis durch das Sehen einer Besonderheit in ihrer Besonderheit (indem man denkt:) ,,Das ist eine Kuh; das ist ein Pferd". Ist die Schlußfolgerung allein Mittel richtiger Erkenntnis? (Dazu) sagen wir: Nein, auch die Tätigkeit des Gehörs usw., ist ein Mittel richtiger Erkenntnis, (nämlich) sinnliche Wahrnehmung; das ist zu ergänzen. Die vom Denken geleitete Tätigkeit des Gehörs, der Haut, des Auges, der Zunge und des Geruchs, welche sich der Reihe nach beim Erfassen des Tones, der Berührung, der Form, des Geschmacks und des Geruchs betätigt, ist das Erkenntnismittel sinnliche Wahrnehmung. 46

Loading...

Page Navigation
1 ... 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57