Book Title: Die Erkenntnislehere Des Klassischen Samkhya Systems
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 18
________________ Vrşagaņa, wenn nur wenige Sätze dazwischen standen, um so leichter, so wie wir es angenommen haben, auf die bereits behandelte Schlußfolgerung zurückgreifen und nunmehr ihre Einteilung besprechen. Wir kommen also, um es nochmals kurz zusammenzufassen, zunächst zu folgendem Ergebnis: Vrsagaña begann die Darstellung der Erkenntnislehre im Şaşțitantram mit einer kurzen Besprechung der verschiedenen Mittel richtiger Erkenntnis. Dabei gab er der Schlußfolgerung die erste, der Wahrnehmung die zweite Stelle. Diese besprach er in den wenigen kurzen Sätzen, welche bei Dignāga, Jinendrabuddhi und Simhasūri erhalten sind. Dann griff er auf die Schlußfolgerung zurück, unterschied ihre verschiedenen Formen und gab an, welche davon zur Erkenntnis übersinnlicher Dinge geeignet ist. Damit war die Darstellung der Erkenntnislehre abgeschlossen und er ging zu den 10 Grundlehren über, um sie den dargelegten Anschauungen entsprechend zu beweisen. Soweit ist alles einfach und klar. Nun beginnen aber schwierigere Probleme. Auf die angeführten Sätze des Şaşțitantram, welche Vrsagana's Lehre von der sinnlichen Wahrnehmung enthalten, folgen bei Jinendrabuddhi ausführliche Erläuterungen. Dann erst fährt er fort, den Text des Pramāṇasamuccayaḥ und die nun einsetzende Polemik Dignāga's zu erklären. Ähnlich steht es in anderen Fällen, in denen er Sätze des Şaşțitantram anführt. Die erwähnten Erläuterungen sind nun aber inhaltlich von größtem Interesse. Und somit stehen wir vor der wichtigen Frage, woher sie stammen, ob sie von Jinendrabuddhi herrühren, oder ob sie aus einem SāņkhyaWerk, vielleicht sogar aus dem Şașțitantram selbst genommen sind. Leider gibt Jinendrabuddhi selber auf diese Frage keine klare Antwort. Nach dem Brauche seiner Zeit nennt er nur selten seine Quellen, und wenn er welche nennt, sind seine Angaben meist so unbestimmt, daß sie nur wenig weiterhelfen. So ist es auch in den Abschnitten, welche sich mit dem Sāmkhya beschäftigen. Auch hier macht er nur vereinzelt Angaben über die Herkunft der angeführten Sätze und diese Angaben sind so allgemeiner Art, daß sie keine genaue Bestimmung der benützten Quellen ermöglichen. Verhält 19 2*

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