Book Title: Die Erkenntnislehere Des Klassischen Samkhya Systems
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 28
________________ und Jinendrabuddhi im Laufe der zuletzt besprochenen Auseinandersetzung verschiedene Fragmente aus dem Şastitantram anführen. Ein solches bildete bei Jinendrabuddhi den Ausgangspunkt der ganzen Erörterung (vgl. S. 106). Ein zweites war der Satz, der lehrt, daß die Erinnerung auch eine Art der wahrnehmenden Bestimmung sein kann (vgl. S. 108). Und dazu kommen noch einige andere. Diese Fragmente beschäftigen sich mit psychologischen Problemen, fügen sich aber nicht in den Rahmen der Erkenntnislehre. Und damit ergibt sich die Frage nach ihrer Herkunft. Zur Beantwortung derselben ist nun vor allem folgendes Fragment wichtig (T f. 73 b 1–2): bstan bcos su rna ba la sogs pa rnams kyi ran gi yul la rnam par “jug pa dan / da ltar ba'i dus la 'jug pa ñid du bsgrubs nas ‘di skad bśad do // de bžin du yid ni don thams cad la dus gsum pa ñid du rab tu “jug ste / phyi rol gyi don rnams la da ltar ba`i dus su gan gi tshe dban po 'ga' zig dan Idan par yid gyur pa de'i tshe dban po dan ni rkyen dan Idan paʻi “jug par 'gyur ro // 'ba' zig pa ni ‘das pa dan m ‘ons pa‘i < dus dag la jug go >25) zes pa la sogs pa sñar br jod la / phyis dri ba ‘di byas pa'o. Die Frage (dri-ba), auf die hier Bezug genommen wird, hat Jinendrabuddhi bereits früher angeführt. Sie lautet (T f. 72 a 6): ci phyi rol gyi don rnams la dban po dan yid dag gis lhan cig zen nam że na / ma yin zes brjod par bya'o // ci'i phyir ze na / don gcig byed pa'i dban po dag rtog pa na nur pa ñid ma yin no zes paʻo. Das Šāstram (bstan-bcos), d. h. das Şaştitantram, hatte also gelehrt, daß die äußeren Sinne, das Gehör usw., sich auf das ihnen entsprechende besondere Objekt richten und daß sich ihre Tätig· keit nur auf die Gegenwart erstreckt. Anschließend daran hieß es: „In entsprechender Weise richtet sich das Denken auf alle Gegenstände und auf alle drei Zeiten. Wenn sich das Denken äußeren Gegenständen gegenüber und in der Gegenwart mit irgendeinem Sinnesorgan vereinigt, dann betätigt sich dieses Sinnesorgan verständig (sapratyayah). Allein dagegen richtet sich (das Denken) auf Vergangenheit und Zukunft.“ Dann wurde gefragt und geantwortet: „Bestimmen Sinne und Denken die äußeren Gegenstände 95) Vgl. T f.70 b 6. . 29

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