Book Title: Die Erkenntnislehere Des Klassischen Samkhya Systems
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 8
________________ 195 h 6), daß die gleichen Schlußfolgerungen auch verwendet wurden, die Einheit der Urmaterie zu beweisen. So viel ergibt sich aus der Polemik Dignāga's, soweit sie sich gegen die Sāmkhya-Lehre von der direkten Begründung (vītaḥ) richtet. Anschließend daran geht er aber auch noch auf die indirekte Begründung (āvītah) ein. Allerdings sind seine Angaben hier recht dürftig und auch Jinendrabuddhi bringt wenig, was über Dignāga hinausgeht. An der Spitze steht eine Wiedergabe der bekämpften Lehre, die aus drei kurzen Sätzen besteht und folgendermaßen lautet: (Vf. 61 b 7 — 62 a 1= 144 b 4—5) kun gyi rjes thogs ma las bsal te ‘ons pa ‘grub bo zes pa / gzan gyi 'dod pa so sor bkag nas ran gi phyogs yons su gzun baʻi bya ba ni bsal te ‘ons pa‘o zes grag go // so sor ‘gegs pa'i thabs ni gñis te / dpe dan ‘gal ba dan khas blans pa dan 'gal ba żes so. Zum ersten Satz, den er als Definition (mtshan nid) bezeichnet, zitiert Jinendrabuddli eine Erklärung (bśad pa), die folgenden Wortlaut hat: (T f. 200 b 7 - 201 a 1) 'di ni ‘di las rnam pa gźan du srid pa ma yin te / 'di yan yod do // de'i phyir yons sù ba'i lhag ma las 'di ni gtan tshigs kho na'o zes nes par gzun ba'i 'bras bu grub na yan ston pa de'i tshe bsal te ‘ons pa zes par 'gyur ro zes so. Sonst gibt er nur einige Erläuterungen zu den übrigen Sätzen. Die anschließende Polemik Dignāga's richtet sich zuerst gegen den zweiten der angeführten Sätze, daß sich aus der Widerlegung der gegnerischen These die Richtigkeit der eigenen ergibt. Dann gegen die Unterscheidung von zwei Arten der Widerlegung, wie sie der dritte Satz lehrt. Schließlich bekämpft er ganz im allgemeinen die Lehre, daß die indirekte Begründung eine selbständige Form der Beweisführung neben der direkten Begründung darstellt. Als Grundlage dient ihm dabei wieder eine vom Gegner vorgebrachte Begründung. Über die Darstellung des Gegners erfahren wir also aus dieser Polemik Dignāga’s nicht viel und auch die Erklärungen Jinendrabuddhi's geben wenig aus. Doch können wir neben der Definition der indirekten Begründung wenigstens folgendes daraus entnehmen. Jinendrabuddhi führt unter anderem einen Satz des Gegners an, der folgendermaßen lautet: (T f. 204 a 3.-4) di Itar rnam par Idan pa

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