Book Title: Die Erkenntnislehere Des Klassischen Samkhya Systems
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 9
________________ Ina po 'di rnams kyis gtso bo yons su gzun ba byas nas slar yan bsal te 'ons pa rnams kyis bya'o. Der bekämpfte Samkhya-Text hatte also zunächst das Vorhandensein der Urmaterie durch fünf direkte Begründungen nachzuweisen gesucht und daran entsprechende indirekte Begründungen geschlossen. Diese waren, wie sich aus Bemerkungen Dignaga's ergibt (V f. 63 a 5 ff. 146 a 1 ff.), ebenfalls fünf. Und wie wir aus der Darstellung Dignāga's ersehen, waren auch diese indirekten Begründungen ziemlich breitgehalten, und Jinendrabuddhi gibt wenigstens einzelne kurze Sätze daraus wieder (T f. 202 b 7 a 2; 203 b 4-5; 204 b 4). = Alles in allem ist also das, was wir aus dem 3. Kapitel des Pramāṇasamuccayaḥ für das bekämpfte Samkhya-Werk gewinnen, nicht sehr viel. Immerhin zeichnet sich die Darstellung des Gegners wenigstens in großen Zügen ab. Er hatte, anschließend an die Lehre von der Schlußfolgerung im allgemeinen, zwei Formen der Begründung unterschieden, die direkte und die indirekte. Die direkte hatte er in fünf Glieder eingeteilt und diese definiert. Dann hatte er, in Übereinstimmung mit diesen Anschauungen, das Vorhandensein der Urmaterie durch direkte Begründung zu beweisen gesucht und fünf solche Begründungen gegeben. Anschließend war er zur indirekten Begründung übergegangen, hatte diese kurz erklärt und hatte dann, den fünf direkten Begründungen entsprechend, fünf indirekte vorgebracht. Dieser Gang der Darstellung kann wohl als sicher gelten. Aber im einzelnen bleibt manches fraglich. Und vor allem, an eine Herstellung des Wortlautes läßt das gewonnene Material nicht denken. Hier kommt uns aber eine weitere wertvolle Quelle zu Hilfe, nämlich das Dvādaśāranayacakram des Jaina Logikers Mallavādi und der Kommentar dazu, die Nyāyāgamānusāriņī des Simhasūri. Über diesen beiden Werken hat zwar leider ein Unstern gewaltet. Das Werk Mallavādī's selbst ist verloren und der Kommentar Simhasūri's ist, wie sich unter diesen Umständen verstehen läßt, schlecht überliefert und entstellt. Es ist daher in ihm vieles schwer zu deuten und manches vollkommen unverständlich. Doch enthält er eine Fülle wertvoller Nachrichten und gerade im vorliegenden Falle vermag er die 10

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