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Die Phitsůtra des Çântanava.
Es sind besonders zwei Fragen, welche in Betreff der vorliegenden Sûtra aufgeworfen sind, die Fragen nach ihrer Entstehungszeit und nach der Oertlichkeit, in der ihr Verfasser gelebt hat; oder specieller:
1) Sind die Phițâtra vor- oder nachpâņineisch ? und 2) War ihr Verfasser Çantanava ein östlicher Grammatiker,
sein Werk also ein Werk der sogenannten Prâncas? *) Was zunächst die erstere dieser beiden Fragen betrifft, so scheint die richtige Beantwortung derselben hauptsächlich davon abzuhängen, ob, nachdem Pâņini sein grammatisches Werk, in dem ja auch der Accent behandelt war, verfasst hatte, noch ein Bedürfniss nach einem andern Werke über die Accente vorhanden war, und ob die Phitsûtra einen etwaigen Mangel Pâņini's zu ergänzen suchen; ob sich in Çântanava's Werke ein Fortschritt über Pâņini hinaus zeigt, oder ob das Umgekehrte der Fall ist. Indessen stellt sich einer derartigen Entscheidung über die Priorität eines der beiden Werke gleich der Umstand entgegen, dass Pâņini und Çântanava ihre Lehren über den Accent der Worte aus durchaus verschiedenen Prinzipien herleiten; beide bilden, was ihre Accentlehren betrifft, nicht verschiedene Glieder derselben Entwicklung, sondern gehen auf durchaus getrennten Wegen, und es wäre deshalb von vorn herein sehr wohl denkbar, dass des Einen Regeln einen sehr hohen Grad der Vollkommenheit und Genauigkeit erreicht haben könnten, während die des Andern ungenau und un
*) cf. M. Müller, History of Ancient Skr. Lit. p. 152; und Goldstücker, Pàņini, his place in Skr. Lit. p. 213.
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