Book Title: Der Svabhavika Sambandha Ein Geschichtlicher Beitrag Zur Nyaya Logik Author(s): Gerhard Oberhammer Publisher: Gerhard Oberhammer View full book textPage 4
________________ des logischen Grundes im Vipaksa beseitigt, ist die ,Nichtwahrnehmung genannte Wahrnehmung. Sie ist der Grund für das Freisein [der Verbindung] von einer bedingenden Bestimmung, die das Merkmal der Wahrnehmbarkeit erlangt hat. Dadurch ist der Svābhāvikasambandha erwiesen." Insofern dieses Fragment die einzige autenthische Darlegung von Trilocana's Lehre vom Svābhāvikasambandha ist, muß die Darstellung dieser Lehre notgedrungen die Form einer Textinterpretation annehmen, um so in möglichst engem Kontakt mit dem Text die historische Form dieser Lehre wieder zu gewinnen. Grundsätzlich muß sich diese Interpretation vor Augen halten, daß der vorliegende Gedankengang nicht eine systematische Erörterung des Svābhāvikasambandha darstellt, sondern primär die Frage erörtert, wie die notwendige Beziehung, die Grundlage der Schlußfolgerung ist, erkannt werden kann, und erst an zweiter Stelle im Zusammenhang damit auch Aufschluß über den Svābhāvikasambandha selbst gibt. Einen Anhaltspunkt für die Interpretation und gleichzeitig eine Ergänzung des Textmaterials bietet eine Bemerkung Jayanta Bhatta's, die zum Ausgangspunkt unserer Interpretation des Trilocana-Fragmentes gewählt wurde. Jayanta referiert nämlich im Kapitel über die Schlußfolgerung seiner Nyāyamañjari Trilocana's Lehre über das Erkennen der Vyāpti, wenn auch ohne Namensnennung: „Einige sagen, daß die Wahrnehmung durch das Denkorgan (mānasam pratyakşam) den [logischen] Zusammenhang (pratibandhah) erfaßt. Wenn man durch Wahrnehmung und Nichtwahrnehmung den Rauch als mit dem Feuer zusammen vorkommend und im Nicht-Feuer fehlend beobachtet hat, wird durch das Denkorgan erkannt, daß der Rauch notwendig mit dem Feuer verbunden ist. Oder von wem wird nicht zugegeben, daß das Denkorgan, welches alles zum Gegenstand haben kann, auch einen sinnlich nicht gegebenen Gegenstand erkennen kann? – Und dazu ist nicht eine Wahrnehmung vonnöten, die sich auf alle in den Klüften der drei Welten verborgenen Individualfälle von Rauch und Feuer richtet, denn das Erkennen der Vyāpti hängt von der Gemeinsamkeit ,,Feuertum" etc. ab.“ 12 12 NM I, p. 111, 1-6. 134Page Navigation
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