Book Title: Der Svabhavika Sambandha Ein Geschichtlicher Beitrag Zur Nyaya Logik
Author(s): Gerhard Oberhammer
Publisher: Gerhard Oberhammer

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Page 25
________________ pramāņam tattvajñānarūpaphalaya kalpate na kalpitarupasampadā, tasyaḥ sarvatra sulabhatvad iti. tattvaviṣayatvam canumānasyopapādayisyate." ,,Das Erkenntnismittel [der Schlußfolgerung] wird als für eine objektive Erkenntnis [geeignet] betrachtet, wenn es versehen ist mit der Form des Wesens [der Dinge] und nicht, wenn ihm eine nur vorgestellte Form zukommt. Denn diese ist überall leicht zu erlangen. Auch wird gelehrt werden, daß die Schlußfolgerung einen objektiven Gegenstand besitzt." 62 Dies bedeutet so wie bei Trilocana eine Absage an die buddhistische Lehre, daß der Gegenstand der Schlußfolgerung die Vorstellung sei, und die ausdrückliche Forderung, daß die Schlußfolgerung mit dem objektiven Wesen (svabhavaḥ) der Dinge arbeiten müsse. Es deutet sich daher hier die Grundauffassung Trilocana's an, daß die Schlußfolgerung in ihrer Schlüssigkeit nur durch einen objektiven Zusammenhang begründet werden kann. Damit scheidet die Auffassung der Vyapti als Koextension von Klassen für die Interpretation von Vacaspati's Logik aus, weil die Klasse als Einheit immer nur in der Vorstellung gegeben ist. Es muß daher auch für Vacaspati eine intensionale Auffassung der Vyapti angenommen werden 63. Dies wird bekräftigt, wenn Vacaspati die extensionale Formalisierung des logischen Nexus durch Anvaya und Vyatireka 64 ausdrücklich durch die Lehre vom Svabhāvikasambandha ersetzt was nur möglich ist, wenn er die Vyapti wie Trilocana intensional auffaßt, und diese extensionale Formalisierung lediglich als ein praktisches und fakultatives Schema anerkennt: na hi vyatireko'stity eva gamako bhavati, ma bhud asādhāraṇasyāpi gamakatvam kim tu svasadhyena saha svābhāvikasambandhaśālitayā sā canvayavyatirekābhyām ivänvayamatreṇāpy upadhirahitena sakyā jñātum 62 NVTT, p. 172, 24-173, 1. Die Stelle, auf die hier Vacaspati verweist, ist mir nicht bekannt. 63 Dies ist wichtig festzuhalten, weil es den Anschein haben könnte, daß Vacaspati durch das Aufgeben des manasapratyakşam als Mittel den Svabhāvikasambandha festzustellen auch Trilocana's intensionale Auffassung der Vyapti aufgegeben hat. 64 Mit anderen Worten, Dignaga's zweites und drittes Merkmal des Grundes, nämlich das Vorhandensein des logischen Grundes im Sapakşa und sein vollständiges Fehlen im Vipaksa. 155

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