Book Title: Der Svabhavika Sambandha Ein Geschichtlicher Beitrag Zur Nyaya Logik
Author(s): Gerhard Oberhammer
Publisher: Gerhard Oberhammer
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müsse, weil sonst die Gemeinsamkeiten, durch die er bedingt ist, aufhören müßten, sie selbst zu sein. Es war somit die Unwandelbarkeit jener Gemeinsamkeiten, die das „Wesen" (svabhāvah) der Dinge bestimmten, jene notwendige Norm gewesen, zu der ein Nicht-Anerkennen der allgemeinen Geltung des jeweiligen Svābhāvikasambandha in Widerspruch gesetzt war. Die metaphysische Lehre von den Gemeinsamkeiten konnte jedoch letztlich den Svābhāvikasambandha in seiner logischen Notwendigkeit nicht ausweisen, da diese Lehre selbst auf der Notwendigkeit des logischen Nexus beruhte.
Bei Udayana ist zwar die Grundstruktur des Tarka, daß es sich um einen anista prasangaḥ handelt, dieselbe geblieben. Inhaltlich aber hat sich der Tarka geändert. Es ist nun nicht mehr das Sich-gleichBleiben der Gemeinsamkeiten im allgemeinen, welches die absolute Gültigkeit des Svābhāvikasambandha sichert. Vielmehr wird nun mehr die jeweilige inhaltliche Relation (vyāptibalam), welche durch den Tarka als notwendig erwiesen werden soll, selbst auf ihre jeweilige Gültigkeit hin untersucht und gezeigt, daß man bei ihrer Nicht-Annahme entweder etwas für wahr halten muß, das den Erkenntnismitteln widerspricht, beziehungsweise etwas nicht für wahr halten kann, das durch die Erkenntnismittel als wahr erwiesen ist. Damit wird aber im Gegensatz zu Vācaspati, welcher nur ganz allgemein eine Konstanz von Beziehungen zwischen Gemeinsamkeiten nachweisen und dadurch den Zweifel, ob es sich bei der beobachteten Beziehung auch tatsächlich um eine notwendige Beziehung zwischen Gemeinsamkeiten handelte, nicht ganz ausschließen konnte, die inhaltliche ,,Implikation“ (vyāptiḥ) der betreffenden Gemeinsamkeiten in sich, in ihrem allgemein geltenden Wahrheitscharakter nachgewiesen.
Diesen Gedanken abschließend widerlegt Udayana in seinem Nyāyakusumāñjalih noch einen möglichen Einwand, der die Funktion des Tarka in Udayana's Lehre vom Svābhāvikasambandha noch verdeutlicht: tathāpi atīndriyopādhinişedhe kim pramānam ity ucyatām iti cet – na vai kaścid atīndriyopādhiḥ pramānasiddho'sti, yasyābhāve pramāņam anveşanīyam. kevalam sāhacarye nibandhanāntaramātram sankyate tataḥ sankaiva phalatah svarūpataś ca nivarttanīyā. tatra, phalam asyā vipaksasyāpi jijñāsā tarkād āhatya nivarttate, tato'numāna pravrttau sankāsva
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