Book Title: Der Svabhavika Sambandha Ein Geschichtlicher Beitrag Zur Nyaya Logik
Author(s): Gerhard Oberhammer
Publisher: Gerhard Oberhammer

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Page 49
________________ rūpam apiti sarvam sustham. – „Einwand: Auch so muß gesagt werden, welches Erkenntnismittel es gibt, eine sinnlich nicht feststellbare bedingende Bestimmung auszuschließen. - Antwort: Es gibt keine sinnlich nicht feststellbare bedingende Bestimmung, die rational(=durch Erkenntnismittel nachweisbar) wäre, und für deren Nichtvorhandensein man ein Erkenntnismittel suchen müßte. Es wird lediglich gezweifelt, ob es für das gemeinsame Vorkommen [von Grund und Folge] einen anderen Grund gibt [als deren Gemeinsamkeiten). Daher braucht allein der Zweifel seinem Ergebnis und seiner Form nach zum Schwinden gebracht werden. Dabei schwindet das Ergebnis [des Zweifels), nämlich der Wunsch auch das vom Paksa Verschiedene zu erkennen, eindeutig durch den Tarka und daher schwindet beim Vollzug der Schlußfolgerung auch der Zweifel an sich (sankāsvarūpam)." 98 Dieser Gedankengang ist im Grunde das Gegenstück jener Lehre, die Udayana im Anschluß an Vācaspati's Tātparyatīkā dargelegt hatte, und die am Beginn der vorliegenden Skizze besprochen ist 99, nämlich der Lehre von der Nichtwahrnehmung einer bedingenden Bestimmung als Erkenntnismittel für ihr Nicht-Vorhandensein. Im Zusammenhang mit dieser Lehre wurde die Vermutung geäußert, daß Udayana diese Lehre, genötigt durch den kommentierten Text, in dieser breiten Form behandelt hatte. Tatsächlich entspricht der hier vorgetragene Gedankengang, welcher im Nyāyakusumāñjalih die Darstellung des Tarka als Mittel, die notwendige Geltung des Svābhāvikasambandha nachzuweisen (tad anena vipaksadandabhūtena tarkena sanāthe bhūyodarsane ... ... lingam iti niņsankam avadhāranīyam. NKM, p. 365, 4–6), abschließt, wesentlich besser der inneren Form von Udayana's Lehre. Natürlich ist auch für Udayana eine empirisch nicht feststellbare bedingende Bestimmung (upādhiḥ) nicht möglich, doch der Zweifel, ob es nicht doch eine bedingende Bestimmung gibt, die man zwar feststellen könnte, die man aber faktisch nicht erkannt hat, wird nicht durch die Nichtwahrnehmung beseitigt. Gerade dies ist aber der Zweifel, der beseitigt werden muß, hat man einmal aus der Erfahrung (bhūyodarsanena) das gemeinsame 98 NKM, p. 348, 1-5. 99 Cf. p. 169ff. dieser Arbeit. 12* 179

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