Book Title: Der Svabhavika Sambandha Ein Geschichtlicher Beitrag Zur Nyaya Logik
Author(s): Gerhard Oberhammer
Publisher: Gerhard Oberhammer

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Page 1
________________ DER SVĀBHĀVIKA-SAMBANDHA, EIN GESCHICHTLICHER BEITRAG ZUR NYAYA-LOGIK Von Gerhard Oberhammer Erich Frauwallner anläßlich der Vollendung seines 65. Lebensjahres in Ergebenheit angeboten. Waren es äußere Umstände, wie etwa der Niedergang des Buddhismus und damit der buddhistischen Logik, daß in Indien seit Udayana die Nyāya-Logik mehr und mehr in den Vordergrund trat, oder gab es für diese Entwicklung noch andere in der Logik des Nyāya gelegene Gründe? - Tatsache ist jedenfalls, daß der Nyāya in der Zeit nach Dharmakirti ein neues Selbstbewußtsein und eine neue Produktivität zeigt. Im Gegensatz zur Zeit vorher, wo sich der Nyāya in den wesentlichen Fragen der Schlußlehre fast völlig von der buddhistischen Logik beeinflussen ließ 1, steht er der Logik Dharmakirti's ausschließlich polemisch gegenüber und übernimmt dessen Neuerungen nicht. Darüber hinaus erscheinen im Nyāya jener Zeit neue Gedanken, von denen einige für die spätere Logik der Schule entscheidend gewesen zu sein scheinen. Unter diesen Gedanken erscheint eine Lehre, welche die Theorie der Vyāpti (Umfassung), ohne sie äußerlich zu verändern, mit einem neuen Inhalt füllt?, die Lehre vom Svābhāvikasambandha. Es ist Aufgabe der vorliegenden Arbeit, diese Lehre in ihrer historischen Entwicklung im alten Nyāya zu beschreiben. Sie gliedert sich daher in drei Abschnitte, nämlich die Schaffung dieser Lehre durch Trilocana, ihre Umformung durch Vācaspatimiśra und ihre endgültige Formulierung bei Udayana 3 1 So übernehmen alle uns bekannten Nyāya-Autoren jener Zeit Dignāga's Lehre von den drei Merkmalen des Grundes (trairūpyam) in irgendeiner Form. Vgl. G. Oberhammer: On the Sources in Jayanta Bhatta and Uddyotakara. WZKSO, Bd. 6 (1962), pp. 121ff. 2 Vgl. p. 140ff. dieser Arbeit. 3 Diese Dreiteilung ergibt sich auf Grund des erhaltenen Materials, bedeutet aber nicht, daß es nicht noch andere, nicht erhaltene Naiyāyikas gegeben haben kann, die einen Beitrag zu dieser Lehre leisteten. Die Darstellung von Trilocana's Lehre bleibt notgedrungen hypothetisch, da nur g 131

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