Book Title: Der Svabhavika Sambandha Ein Geschichtlicher Beitrag Zur Nyaya Logik
Author(s): Gerhard Oberhammer
Publisher: Gerhard Oberhammer

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Page 12
________________ wie er sagt:,[Die Vorstellung] betätigt sich hinsichtlich ihres Erscheinungsbildes, das nicht Gegenstand ist, durch begrenzendes Festlegen als Gegenstand.' Was ist dieses,begrenzende Festlegen? Ist es ein Erfassen, Bewirken oder Verbinden oder eher ein Übertragen? Wie soll dabei die Vorstellung ihr eigenes Erscheinungsbild, das den Gegenstand nicht enthält, als Gegenstand erfassen oder bewirken ? Es kann nämlich nicht einmal von hundert Malern gelb als blau erfaßt oder bewirkt werden. 33... Auch kann die Vorstellung ihre eigene Form nicht mit einem Konkretum (svalakṣaṇam) verbinden, das nicht erkannt wurde. Das Konkretum ist aber nicht Gegenstand der Vorstellung; das haben wir gezeigt. Noch kann sie ihre eigene Form, die den Gegenstand nicht enthält, auf den Gegenstand übertragen. Zunächst kann nicht die eigene Form [der Vorstellung] übertragen werden, wenn sie nicht erkannt ist, [und daher] muß ihre Erkenntnis angenommen werden. Überträgt nun die Vorstellung, nachdem sie [ihre eigene Form] erkannt hat, oder überträgt sie ihre eigene Form in dem Augenblick, da sie sie erkennt? Nicht das erste, denn das Vorstellungserkennen, das augenblicklich ist, kann nicht das aufeinanderfolgende Erkennen und Übertragen vollziehen. Im zweiten Falle aber könnte der Gegenstand [der Vorstellung], der durch die Vorstellung übertragen wird und nicht in das Bereich des Ichbewußtseins fällt, nicht ununterschieden von der Erscheinungsform der Vorstellung, die durch das Vorstellungsbewußtsein wahrgenommen wird und [somit] in das Bereich des Ichbewußtseins fällt, erkannt werden. Noch auch könnte dieser als draußen [befindliches] Konkretum erkannt werden, weil sich das draußen [befindliche] Konkretum nicht in der Erscheinungsform der Vorstellung widerspiegelt." 44 Mit diesen Gedanken zeigt Trilocana, daß die Vorstellung, wie sie Dharmottara im Anschluß an Dharmakirti verstanden hatte, keinen positiven, vom Gegenstand her bestimmten Inhalt haben und daher auch keine objektive, inhaltlich bestimmte Erkenntnis vermitteln kann. 44 NVTT, p. 484, 24-485, 13. Die Übersetzung folgt von Anm. 39 einschließlich dem Text von R. 142

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