Book Title: Der Svabhavika Sambandha Ein Geschichtlicher Beitrag Zur Nyaya Logik
Author(s): Gerhard Oberhammer
Publisher: Gerhard Oberhammer

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Page 45
________________ upādhisankānirāsāya. tatraca na vārasamkhyāniyamābhyu payogah, mrdumadhyātimātrabuddhibhedena pumsām vicitrašaktitvāt. ,,So nämlich [dient] die mehrfache Beobachtung dazu, einen Schluß wie den von der durch eine Kokosnuß erschlagenen Krähe auszuschließen, die Besonderheiten des logischen Grundes] wie z. B. das beständige Aufsteigen [des Rauches] usw. festzustellen und die Befürchtung [einer möglicherweise vorhandenen bedingenden Bestimmung] zu zerstreuen. Dabei ist nicht eine bestimmte Anzahl von Beobachtungen] notwendig, weil die Menschen, je nachdem sie eine schwache, mittlere oder große Geisteskraft besitzen, verschieden sind.“ 92 Die mehrfache Beobachtung stellt also jene Erfahrung dar, aus der die Einsicht gewonnen wird, daß zwischen zwei Sachverhalten eine Verbindung besteht, die nicht durch eine zusätzliche Bestimmung (upādhih) bedingt ist. Die Anzahl der Beobachtungen ist dabei nicht in ein zahlenmäßig festgesetztes Schema der Beobachtung gebracht, sondern ist lediglich durch das Eintreten der Einsicht begrenzt (nirupādhisambandhabodhāvadhiniyamāt NVTP, p. 702, 6). Im Grunde handelt es sich also wie bei Vācaspati um ein induktives, positives Feststellen einer Verbindung zwischen Sachverhalten, die sich im Laufe der wiederholten Beobachtung als durch einen Svābhāvikasambandha verbunden erweisen. Dies wird erreicht durch die Erkenntnis, daß die betreffende Verbindung konstant beobachtet wird und daher nicht zufällig sein kann wie das Auffliegen der Krähe und das Erschlagen werden durch eine Kokosnuß, und schließlich durch das Feststellen, daß die betreffende Verbindung keine bedingende Bestimmung aufweist. Außerdem vermittelt das mehrfache Beobachten (bhūyodarsanam) jene Erfahrung, die es ermöglicht, die im Verhältnis von Grund und Folge stehenden Sachverhalte einwandfrei zu identifizieren und so eine diesbezügliche mögliche Ungenauigkeit auszuschalten. Doch enthält diese durch die mehrfache Beobachtung induktiv gewonnene Erkenntnis, daß es sich in einem bestimmten Falle um einen Svābhāvikasambandha handeln müsse, letztlich keine Gewißheit über die allgemeine Notwendigkeit und Geltung dieser Verbindung. Daran 92 NVTP, p. 701, 4–702, 4. 175

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