Book Title: Der Svabhavika Sambandha Ein Geschichtlicher Beitrag Zur Nyaya Logik
Author(s): Gerhard Oberhammer
Publisher: Gerhard Oberhammer
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kvacid vyabhicārasyādarsanād anupalabhyamānasyā pi kalpanānupa patteḥ angedeutet hatte, ohne es näher auszuführen, das hatte Udayana mit Hilfe seiner exakten Definition der bedingenden Bestimmung logisch abgeleitet. Es gab tatsächlich keine Möglichkeit des Vorhandenseins einer bedingenden Bestimmung, die Quelle eines fehlerhaften Schlusses werden konnte und die nicht am Abweichen (vyabhicārah) des logischen Grundes erkannt werden konnte. Eine Schwierigkeit scheint jedoch auch bei dieser Ableitung zu bestehen. Wenn man sich vor Augen hält, daß der Svābhāvikasambandha als eine inhaltlich notwendige Beziehung (,,inhaltliche Implikation“) zweier Gemeinsamkeiten aufgefaßt war, dann erhebt sich die Frage, ob es genügend sein konnte, sich nur auf das empirische Feststellen des faktischen gemeinsamen Vorkommens von Grund und Folge zu verlassen, um eine Beziehung als einen Svābhāvikasambandha, d. h. als eine inhaltlich notwendige Beziehung zu bestimmen. Konnte man sich wirklich darauf verlassen, daß die empirisch-induktiv gewonnene Kenntnis der betreffenden Gemeinsamkeiten vollständig war, und konnte man daher sicher sein, daß eine vorhandene und grundsätzlich feststellbare bedingende Bestimmung (upädhih) nicht übersehen worden war? Es ist wahrscheinlich, daß es eine derartige Schwierigkeit war, die Udayana dazu bestimmte, als entscheidende Methode, das Nichtvorhandensein einer bedingenden Bestimmung festzustellen, nicht ihre Nichtwahrnehmung zu betrachten, sondern für den logischen Nachweis des Freiseins der logischen Verbindung von einer bedingenden Bestimmung einen Tarka 91 zu verwenden, und die Nichtwahrnehmung als eine Teilfunktion der diesem untergeordneten mehrfachen Beobachtung zu betrachten. Will man daher Udayana's eigene Auffassung vom Svābhāvikasambandha darstellen, so bietet sich die Untersuchung dieser beiden Theoreme, nämlich der mehrfachen Beobachtung und des Tarka, als geeignetste Methode an.
Welche Funktion besitzt die mehrfache Beobachtung im System von Udayana's Schlußlogik ?: tathā hi prathamatas tāvad bhūyodarsanam kākatālīyanyāyavyudāsāya, tataḥ sātatyorddhagatyādiviseşāvasāyāya, tata
91 Vgl. p. 176ff. dieser Arbeit.
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