Book Title: Der Svabhavika Sambandha Ein Geschichtlicher Beitrag Zur Nyaya Logik
Author(s): Gerhard Oberhammer
Publisher: Gerhard Oberhammer

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Page 16
________________ Gemeinsamkeiten muß daher notwendig die Erkenntnis enthalten, daß dieser Zusammenhang nicht durch zusätzliche Bedingungen hervorgerufen ist, sondern sich nur aus dem „Was“ der betreffenden Gemeinsamkeiten selbst ergibt. Erst dadurch gewinnt er den Charakter der Notwendigkeit. In der Bemerkung, daß der Rauch, falls er auch ohne Feuer vorkäme, eine Verbindung überschreiten würde, die von einer bedingenden Bestimmung frei ist, deutet sich ein Gedanke an, der in der späteren Entwicklung dieser Lehre immer stärker in den Vordergrund treten wird. In ausführlicher Formulierung würde dieser Gedanke nämlich folgend lauten: Wenn der Rauch, der durch das Wahrnehmen des Denkorgans als notwendig auf das Feuer bezogen erkannt wird, also durch keine bedingende Bestimmung (upādhiḥ) mit diesem in Verbindung gebracht ist, doch ohne Feuer möglich wäre, dann müßte seine Verbindung mit dem Feuer durch eine bedingende Bestimmung sowohl hervorgerufen wie nicht hervorgerufen sein. Dies ist aber unmöglich. Dieser Gedanke ist aber nichts anderes als ein Tarka, und nimmt zu einem gewissen Grade bereits die Stellung vorweg, die Vācaspati dem Tarka bei der Feststellung des Svābhāvikasambandha einräumt. Die kritische Überprüfung, ob eine Verbindung nicht durch eine bedingende Bestimmung hervorgerufen wird, wird durch die „Nichtwahrnehmung“ einer solchen Bedingung ermöglicht 52. Diese ,,Nichtwahrnehmung“ ist wegen der deutlich im technischen Sinne zu verstehenden Bemerkung, daß sie Nichtwahrnehmung einer bedingenden Bestimmung sei, die das Merkmal der Wahrnehmbarkeit erlangt hat (upalabdhilakşaņaprāptaḥ), eindeutig dem methodischen Schema der Nichtwahrnehmung bei Dharmakirti nachgebildet 53, scheint aber keine entscheidende Bedeutung zur Erkenntnis des Svābhāvikasambandha gehabt zu haben, da bei Trilocana dieser durch die Wahrnehmung des Denkorgans bereits erkannt sein mußte. Diese Nichtwahrnehmung scheint daher mehr mit Rücksicht auf den empirischen Standpunkt 52 J, p. 161, 25. 53 tatrānu palabdhir yathā na pradesaviseşe kvacid ghata upalabdhilakşaņaprāptasyānupalabdher iti. upalabdhilaksanaprāptir upalambhapratyayantarasākalyam svabhāvavićeşaś ca. NB, p. 26--27. 146

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