Book Title: Der Svabhavika Sambandha Ein Geschichtlicher Beitrag Zur Nyaya Logik
Author(s): Gerhard Oberhammer
Publisher: Gerhard Oberhammer
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der buddhistischen Logik Dharmakīrti's eingeführt zu sein. Soweit Trilocana's Lehre vom Svābhāvikasambandha.
Doch Trilocana's Ansatz des logischen Nexus als grundgelegt durch seine „Objektivität“, d. h. durch sein Begründet-Sein durch einen Zusammenhang im Bereich des Realen, läßt sich nicht nur im Sinne des Svābhāvikasambandha auslegen. In einigen Fragmenten Trilocana's, in denen es um die logische Rechtfertigung des Gottesbeweises geht, tritt nämlich noch eine zweite Entfaltung dieses Ansatzes auf:
atra Trilocanaḥ: „naitad asti, yato nāsmābhir upāttabhedaḥ kartā sādhayitum istaḥ. kim tarhi ? sādhyasāmānyam. tasya ca yena višeşeņa saha vāstavaḥ pratibandho'sti so'py upādānādisākṣātkaraṇalakṣaṇo višeşaḥ sādhyasāmānye niścetavye 'vaśyaniścetavyaḥ, tattyāge sādhyasāmānyatyāgaprasangāt. na ca sakyam tyaktum, sādhyasāmānyasya kşityādidharmi
vyāpakatvāt.“
„In diesem Zusammenhang [sagt] Trilocana: Dies (nämlich der vom Gegner vorgebrachte Einwand] ist nicht so, weil wir nicht einen Urheber, sofern ihm Unterschiede zukommen, beweisen wollen, sondern die zu beweisende Gemeinsamkeit. Und jene Besonderheit, mit der diese durch die Abhängigkeit auf Grund des Realen' (vāstavah pratibandhah) verbunden ist, und die (im Falle Gottes] bestimmt ist als unmittelbare Erkenntnis von Material usw., muß notwendig erkannt werden, wenn die zu beweisende Gemeinsamkeit erkannt werden soll. Denn würde man diese negieren, dann müßte man auch die Gemeinsamkeit negieren. Nun kann man aber die zu beweisende Gemeinsamkeit nicht negieren, weil sie den Eigenschaftsträger , Erde' usw. umfaßt.“ 54
Das hier in Zusammenhang mit dem Gottesbeweis behandelte Problem 55 wird in seiner allgemeinen Struktur deutlich, wenn man bedenkt, daß Trilocana seine Logik intensional, d. h. auf inhaltliche Wesensbeziehungen, aufbaut. In der extensionalen Logik eines Dignāga oder Dharmakirti stand der Begriff (= Vorstellung) als ein in sich leeres „Vorstellungs-Zeichen“ für eine Klasse von Individuen, hatte daher keinen allgemeingültigen, objektiven Inhalt. Durch die Schlußfolgerung
54 J, p. 269, 17-21.
55 Vgl. die Arbeit des Verfassers: Zum Gottesproblem in der Indischen Philosophie. Erscheint in Numen, wahrscheinlich Vol. XI (1964).
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