Book Title: Der Svabhavika Sambandha Ein Geschichtlicher Beitrag Zur Nyaya Logik
Author(s): Gerhard Oberhammer
Publisher: Gerhard Oberhammer

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Page 35
________________ den beim Nichtumfassen des Beweisenden. - Wie kann man etwas derart Bestimmtes erkennen beziehungsweise ausschließen? - Durch das Nicht-im-Widerspruch-Stehen [des logischen Grundes] mit dem Gegenteil (des zu Beweisenden wird es erkannt) und durch ein ausschließendes Argument [ausgeschlossen). - Was ist ein ausschließendes Argument? - Der Tarka, welcher unwidersprochen ist und sich der Hilfe einer wiederholten Beobachtung bedient, die sich auf das gemeinsame Vorkommen beziehungsweise Fehlen (von Beweisendem und zu Beweisendem] richtet. Auch wenn dieser ... ... ... fünffach ist, so ist er doch wieder ein einziger, sofern er ein irgendwo Abweichen [des logischen] Grundes zurückweist beziehungsweise dessen Grund, die bedingende Bestimmung, ausschaltet. Denn im Endeffekt besteht kein Unterschied.“ 77 Mit diesen wenigen Sätzen ist Udayana's Lehre vom Svābhāvikasambandha in ihrer wesentlichen Struktur charakterisiert. Dabei fallen vor allem drei Umstände ins Auge: (a) Das Untergeordnetsein der mehrfachen Beobachtung unter den Tarka; (b) die deutlich definierte und formalisierte Lehre von der bedingenden Bestimmung (upādhiḥ) und schließlich (c) die entscheidende Bedeutung des Tarka. Bevor jedoch diese Eigenheiten von Udayana's Lehre untersucht werden können, müssen zwei allgemeine Eigenheiten erwähnt werden, welche Udayana's Schlußlogik ihr charakteristisches Gepräge geben. Die Schlußlogik Udayana's ist so wie jene Trilocana’s und Vācaspati's grundsätzlich intensional, auch wenn gewisse Formalisierungen den Gedanken an extensionale Theoreme nahelegen. Dies zeigt schon der Begriff des Svābhāvikasambandha selbst, bei dem es sich ganz im Sinne der bisherigen Tradition um eine inhaltliche Beziehung von Gemeinsamkeiten (sāmānyam) handelt, auch wenn er bei Udayana durch das Von-einer-bedingenden-Bestimmung-Freisein bestimmt wird. Diese negative Charakterisierung des Svābhāvikasambandha ist keine Neuerung. Neu ist lediglich die ausschließliche Verwendung dieser Bestimmung. Ihr negativer Charakter kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, daß es sich beim Svābhāvikasambandha tatsächlich um eine inhaltlich erfüllte Beziehung, handelt. Ist nämlich eine Abhängigkeit 77 ATV, p. 403, 9-405, 1. 165

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