Book Title: Der Svabhavika Sambandha Ein Geschichtlicher Beitrag Zur Nyaya Logik
Author(s): Gerhard Oberhammer
Publisher: Gerhard Oberhammer

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Page 38
________________ charakteristisch ist. Sie fehlt in der Sväbhāvikasambandha-Darstellung beider Werke 81. Es kann sein, daß die Nichtwahrnehmung in ihnen, wie in der späteren Tatparyapariśuddhiḥ als Teilfunktion der mehrfachen Beobachtung (bhūyodarśanam) gedacht ist 82, doch hat sie jedenfalls nicht mehr wie bei Trilocana und Vacaspati bei letzterem noch verbunden mit dem Nachweis der Unmöglichkeit der Annahme einer nicht wahrnehmbaren bedingenden Bestimmung die entscheidende Bedeutung für die Behebung des Zweifels hinsichtlich des Vorliegens eines Svabhāvikasambandha. Merkwürdigerweise findet sich aber die Nichtwahrnehmung einer bedingenden Bestimmung, wie bereits angedeutet, in Udayana's Tatparyapariśuddhiḥ, einem Kommentar zu Vācaspati's Nyāyavārttikatātparyaṭikā, ausführlich behandelt. Nun wird die Nichtwahrnehmung einer bedingenden Bestimmung in diesem Spätwerk Udayana's als eine Teilfunktion der mehrfachen Beobachtung (bhuyodarśanam) gesehen, und es wird ausdrücklich gesagt, daß der Tarka geeigneter sei, die Befürchtung, es könnte doch eine nicht beobachtete bedingende Bestimmung geben, zu beseitigen.,,Siegreich bleibt der Tarka, der geeigneter ist [als die Nichtwahrnehmung] zur Ausschaltung der Befürchtung, [es könnte eine unsichtbare bedingende Bestimmung geben]." 83 Es scheint daher richtig anzunehmen, daß es sich hier nicht um eine Entwicklung von Udayana's Anschauungen handelt, sondern daß Udayana in seiner Tatparyaparisuddhiḥ nur im Anschluß an Vacaspatis Darstellung die Nichtwahrnehmung einer bedingenden Bestimmung so breit behandelt, und nicht wegen seinem Gedankensystem immanenter Gründe. Wenn daher diese Darstellung der Nichtwahrnehmung einer bedingenden Bestimmung auch nicht typisch scheint für Udayana's Lehre vom Svābhāvikasambandha, insofern sie nämlich im Grunde für diese Lehre nicht notwendig ist, so ist sie doch typisch für die Art seines logischen Arbeitens und bietet eine logisch formalisierte Ableitung der Unmöglichkeit einer grundsätzlich nicht empirisch feststellbaren bedingenden Bestimmung. Sie soll daher an erster Stelle behandelt werden, bevor 81 ATV, p. 406, 9ff. und NKM, p. 341, 6ff. 82 NVTP, p. 702, 2. 83 NVTP, p. 695, 7. - 168

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