Book Title: Der Svabhavika Sambandha Ein Geschichtlicher Beitrag Zur Nyaya Logik
Author(s): Gerhard Oberhammer
Publisher: Gerhard Oberhammer

View full book text
Previous | Next

Page 23
________________ stellungen wörtlich derselbe Einwand und ebenso ist die Antwort auf diesen Einwand in ihrer Struktur identisch. Hatte Trilocana argumentiert: „Jene Besonderheit, mit der diese (= Gemeinsamkeit, die zu beweisen ist) durch die Abhängigkeit auf Grund des Realen verbunden ist, ... ... muß notwendig erkannt werden ... ... Denn negierte man diese, dann müßte man auch die Gemeinsamkeit negieren“, so findet sich bei Vācaspati derselbe Gedanke: „Anderenfalls würde auch die Gemeinsamkeit, die man als umfassend betrachtet, nicht erwiesen sein, da diese ohne Besonderheiten nicht gegeben sein kann und eine andere Besonderheit nicht möglich ist.“ Neben dieser grundsätzlichen Identität der beiden Darstellungen, bei der die Tatsache, daß Trilocana der Lehrer Vācaspati's ist, für die Priorität der Darstellung Trilocana's spricht, läßt sich aber noch ein zweiter, mehr systematischer Grund anführen. In der Darstellung Vācaspati's fehlt eine grundsätzliche Ableitung dieses Theorems. Wohl spricht Vācaspati davon, daß die zu beweisende Besonderheit in der Vyāpti der Gemeinsamkeiten enthalten sei (antarbhāvitavisesah), und zwar so, daß man sie nicht zurückweisen könne, da diese nicht ohne Besonderheiten gegeben sei. Doch zeigt gerade dieser letzte Gedanke eine Oberflächlichkeit in der Formulierung, daß dies kaum seine ursprüngliche Form sein kann. So wird der tragende Gedanke, die „Abhängigkeit auf Grund des Realen", durch den Trilocana die Erkenntnis der Besonderheit abgeleitet hatte, überhaupt nicht erwähnt. An ihre Stelle ist der ontologisch ungenau formulierte Satz gesetzt, daß eine Gemeinsamkeit nicht ohne Besonderheiten möglich sei und andere Besonderheiten auszuschließen seien. Sicher ist das eine Weiterentwicklung des Gedankens von Trilocana und nicht die erste Ableitung dieser Lehre. Außerdem paßt der Gedanke, daß die Besonderheiten in der Vyāpti der Gemeinsamkeiten enthalten seien, überhaupt nicht zur Lehre von der Nötigung durch das Eigenschaft-des-Subjektes-Sein, in der die entscheidende Ausgangsposition gerade die ist, daß die Besonderheit nicht in der Vyāpti der Gemeinsamkeiten enthalten ist. Andererseits trägt Trilocana's Lehre von der „Abhängigkeit auf Grund des Realen“, auf der bei ihm das Theorem von der ,,Nötigung durch das Eigenschaft 153

Loading...

Page Navigation
1 ... 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51