Book Title: Der Svabhavika Sambandha Ein Geschichtlicher Beitrag Zur Nyaya Logik
Author(s): Gerhard Oberhammer
Publisher: Gerhard Oberhammer

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Page 13
________________ In der Anwendung auf die Schlußfolgerung konnte dies nur bedeuten, daß mit derart verstandenen Vorstellungen eine Schlußfolgerung außerhalb des empirischen Bereiches, innerhalb dessen man den leeren Vorstellungsbegriff als ,, Zeichen“ für eine Klasse wahrnehmbarer Individuen verwenden kann, unmöglich ist, da jede Schlußfolgerung ausnahmslos mit Vorstellungen arbeiten muß. Diese Folgerung zieht Trilocana tatsächlich: „Sollte die Vorstellung, die auf der Wahrnehmung beruht, das nicht Unterschiedene begrenzend festlegen, wenn das Unterschiedene wahrgenommen ist, und wäre eben dies die Gemeinsamkeit, so wäre ebenfalls nicht das Reale Gegenstand der Vorstellungen, sondern dessen Form als Erkenntnisinhalt (grāhyākāraḥ). Diese ist aber nicht das Reale (vastu)." Soweit gibt hier Trilocana die gleichen Gedanken in Verkürzung wieder, die er in der breiten Polemik gegen Dharmottara vorgetragen hatte. Die Anwendung dieser Gedanken auf den Nexus in der Schlußfolgerung wirft ein bezeichnendes Licht auf Trilocana's Auffassung dieses Nexus: „Da nun das Reale diesen Vorstellungen transzendent ist, wie soll dadurch eine Verbindung erkannt werden ?" 45 Der logische Nexus (pratibandhaḥ) kann also nur gültig sein, wenn die Vorstellungen in ihrem Inhalt vom Realen her bestimmt sind, und wenn die der Schlußfolgerung zugrunde gelegte Verbindung eine Verbindung im Bereich des Realen ist, die als solche notwendig erkannt sein muß. Es wird im folgenden deutlich werden, was hier mit einer Verbindung im Bereich des Realen gemeint ist. Tatsächlich legt nämlich Trilocana diese in einer doppelten Weise aus und erst in dieser doppelten Auslegung wird Trilocana’s Logik-in ihrer Grundstruktur greifbar. Zunächst muß der ersten Auslegung dieser Verbindung nachgegangen werden: Insofern Dharmakirti im wesentlichen mit demselben Vorstellungsbegriff wie Dharmottàra arbeitet, der hier von Trilocana mit der Begründung abgelehnt wurde, daß mit ihm keine Erkenntnis einer Verbindung im Bereich des Realen erkannt werden könne, ist zu schließen, daß Trilocana mit der von ihm geforderten Verbindung etwas anderes meint als Dharmakīrti's „Verbindung durch das Eigenwesen" (svabhāva 45 Vgl. R, p. 99, 21=J, p. 161, 22–23. 143

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