Book Title: Traditionell Indische Vorstellungen Uber Die Fuse In Literatur und Kunst Author(s): Fur Klaus Fischer Publisher: Fur Klaus Fischer View full book textPage 6
________________ 232 Willem B. Bollée Prabhu-pāda3s und Bhagavat-pădâcārya 36 Obwohl Gauda eine alte Bezeichnung für Bengalen ist, gehört Gauda-pada offenbar ebensowenig wie Akşa-pada in diese Kategorie. Den Namen des Nyayasūtra-Verfassers erklärt Monier Williams mit ,having his eyes fixed in abstraction on his feet', obschon man auch an dessen Füße mit einem Rad versehen / wie ein Würfelstein o.ä. sind denken könnte. Eigennamen sind mit Hilka oft Spottnamen, deren Ursprung unklar ist, oder Abkürzungen. Auch -pada kommt in Bengalen vor, und zwar in modernen Eigennamen wie Tārāpada und Bishnupada Bhattacharya, Haripada Chakraborti etc. Dr. Dasgupta zufolge hat -pada hier den Sinn von Zuflucht oder ,Hingabe 38, und bei Lexikographen wird es als Synonym von trāņa ,Schutz' (pwb) verzeichnet. Ferner erhielten einige KhmerKönige postum solche Namen: Jayavarman IV Parama-siva-pada, Jayavarman V Parama-kaivalya-pada und Suryavarman I Nirvāņa-pada.39 Dieser symbolische oder synek dochische Gebrauch von pāda tritt schon RV 6, 29, 3 auf, wo der Dichter zu Indra sagt ,Dir zu Ehren kommen die Huldigungen zu deinen Füßen (Geldner), und im Mbh lesen wir, daß König Drupada den Füßen eines Asketen Gehorsam lobt;40 bei Somadeva sucht ein Sabara Zuflucht zu den Füßen der Göttin Bhavāni, 41 und Hemacandra setzt tantis verbis die Füße Rşabhas - des ersten Jaina-Heilands - mit dessen Person ins eins.42 Die Vorstellung lebt auf der Insel Java im Titel des Herrschers von Surakarta - Susuhunan - weiter, welcher eigentlich was man sich respektvoll auf den Kopf stellt', sodann ,Füße des Fürsten' bedeutet.43 Einen interessanten Fall bilden auch die Füße der südindischen Reisgöttin Gaurī, 35 Caitanya-caritâmrta, Madya-lilā 10,23 (Bhaktivedânta Book Trust, Vaduz 1981) mit ,Herr der (aller) prabhus' übersetzt. 36 In MW, wie üblich, mit ,name of an author' aufgeführt war er der berühmte bengali Übersetzer und Favorit Caitanyas (freundliche Auskunft von Herrn Dr. A. Dasgupta/Heidelberg). 37 Hilka (vgl. Anm. 29) 124. 38 Bh. Datta, A Linguistic Study of Personal Names and Surnames in Bengali (Calcutta 1981) war diesbezüglich leider unergiebig. 39 Siehe M.K. Sharan, Studies in Sanskrit Inscriptions of Ancient Cambodia (New Delhi 1974) 139.259.264. 40 Mbh cr. ed. 1, 155, 10 (Drupado rājā ...) päda-śuśruşane yuktah. 41 Somadeva, KSS 22, 88 aham Bhavani-padaika-saranah Sabaradhipah. Vgl. BhāgPur 4, 29, 50 (Zuflucht zu Haris Füßen). 42 Hemac Trişaşti 1, 3, 378 kuliśánkuśa-cakrabja-dhvaja-matsyâdi-lanchitaih drsțaih svāmi-padanyāsair drstah svämy eva bhāvatah. - Auf dem Titelblatt des Visesavasyakabhāşya (Ahmadābād V.S. 2489) erhält der Autor Jinabhadra das Honorifikum pujya-päda. - Hierher gehören auch zwei Ausdrücke, die ich aus A.K. Chatterjee, A Comprehensive History of Jainism (Calcutta 1978) notierte: „This inscription [Epigraphia indica Bd. 38, 5 ff.] tells us that (...) Indra III who mediated on the feet of his grandfather Krsna II (...) granted two villages to a Jain monastery (...)“ (S. 165) und ,,Sivarya, who studied the Mula Sūtras under the feet of Arya Jinanandi Gaņi (...)“[S. 297]. 43 Vgl. den Titel ,,Göttliche Füße“ des siamesischen Königs, für letzteren siehe R. Karutz, Von Buddhas heiliger Fußspur: Globus 89, 2, 1906, 24 Anm. 33, wie sich der Khmer-König ,,Vrah pada ,heilige Füße nennen ließ (M. Giteau, Angkor (Stuttgart 1976] 194).Page Navigation
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