Book Title: Traditionell Indische Vorstellungen Uber Die Fuse In Literatur und Kunst
Author(s): Fur Klaus Fischer
Publisher: Fur Klaus Fischer

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Page 51
________________ Traditionell-indische Vorstellungen über die Füße in Literatur und Kunst 277 entsprechende iddhi fehlt, wird ihr gelegentlich nachgeholfen, um den Kontakt mit der Erde zu vermeiden. So läßt König Lidaiya von Sukhodaya bei dem Besuch des Sangharājā von Ceylon Tücher der fünf Farben auf die Straße ausbreiten.410 Unfreiwillig schließlich erheben sich bei Ringkämpfern u. U. die Füße von der Erde. 411 Schlußbetrachtung Wenn wir jetzt zu unsrem Ausgangspunkt - den Aussagen von Otto und Carstairs – zurückschauen, läßt meiner Ansicht nach das vorgelegte Beispielmaterial, das sowohl die „religiöse Bildersprache“ als auch Sitte und Bräuche umfaßt, wie es implizit Otto ebenfalls tat, höchstens den Schluß zu, daß der Fuß (bzw. die Füße) im indischen Denken eine größere Rolle auch hinsichtlich Gefühlsintensität, wie Carstairs sagt, spielt als bei uns, von einer solchen als „gradezu eine dritte Hand“ ist allerdings kaum die Rede, wobei natürlich der Religionsunterschied mitberücksichtigt werden muß. Der Segen - aus spätlatein signum im Sinne von ,Kreuzeszeichen - möge dies verdeutlichen. Das nächste Sanskritäquivalent - āśis ,der zum Wohl eines Anderen ausgesprochene Wunsch (PWB) - ist an sich häufig, bei dem jedoch eine ,,Gestikulation“ (Fuß des Guru usw. sich auf den Kopf stellen; - Otto, supra) wenigstens in der Literatur m. W. selten ausgedrückt wird.412 Ich nenne zwei späte Beispiele. Bei Hemacandra äußern zwei Jainasādhus einen Heilwunsch für den König Sanatkumāra, wobei sie die rechte Hand heben,413 und bei Krşņadāsa (16. Jh.) umarmt Caitanya den Bhavananda an excess of spirituality". - Es sei hier ferner der Abstieg des Bodhisatta auf einer Edelsteinleiter aus dem Trayastrimśa-Himmel auf die Erde, um den Weg der Menschen zu gehen, erwähnt, der sich Dhp-a III 225, 3 ff. und auch auf Reliefs findet, wofür siehe J. E. v. Lohuizen-De Leeuw, The ,,Scythian" Period (Leiden 1949) 80 ff.; dies., New Evidence with regard to the Origin of the Buddha Image: in H. Härtel (Hrsg.), South Asian Archaeology 1979 (Berlin 1981) 391 Abb. 20 (Gāyatri Tīlā, Mathurā); D. Seckel, Jenseits des Bildes (vgl. Anm. 27) 16 Abb. 26 (Bhärhut). 409 Kanonisch Vin II 110f. etc., wo Pindola Bhāradvāja vom Buddha des Mißbrauchs seiner paranormalen Eigenschaften für unwürdige Zwecke wegen getadelt wird; - später u.a. Sihalavatthu (Colombo 1959) S. 34, 15; 91, 18; 138, 28; 169, 13 f. und 21; Buddhaghosa, Samantapāsādikā 633, 10; Jātaka-Stellen behandelt Coomaraswamy, Selected Papers I (vgl. Anm. 127) 457; -Asvaghoşa, Buddhacarita 5, 21; - durch ein Tempeldach zum Himmel: Kalhana, Rājat III 374 und Anm. zu 378; - im Jaina-Siddhanta: W. Schubring, Lehre der Jainas (vgl. Anm. 63) 200; später z. B. Hemac Trişaşti 1, 3, 233; 8, 3, 240. - Gelegentlich wird ein Teppich o.ä. benutzt: Dīpavamsa I 60 ff.; Ja V 315, 22; Hemac, Parisistaparvan (ed. Jacobi; ?Calcutta 1932) XII 321 f. 410 G. Coedès, Documents sur la dynastie de Sukhodaya: BEFEO 17, 2, 1917, 15. 411 Siehe W.B. Bollée, The Indo-European Sodalities in Ancient India: ZDMG 131, 1, 1981, 182 und für eine Abbildung M. Hallade, Indien (vgl. Anm. 64), 7. 412 Ähnliches dürfte von mangala ,Glück, Heil, Segen (PWB) usw. gelten. 413 Trişastio 9, 1,90 uddakșina-karau tau tam āśasamsatur aśişă.

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