Book Title: Ein Beitrag Zu Den Vada Traditionen Indiens
Author(s): Gerhard Oberhammer
Publisher: Gerhard Oberhammer

Previous | Next

Page 4
________________ durch Nāgārjuna als Anzeichen dafür bedeutsam, daß er in seinem Werk die Lehre des Nyāya bekämpft. Außerdem behandelt Nāgārjuna gerade jene Erkenntnismittel, die für die Nyāya-Schule als typisch gelten dürfen, nämlich pratyakşam, anumānam, upamānam und āgamaḥ. Schließlich findet sich noch eine weitere Übereinstimmung zwischen Nāgārjunas Gegner und der Schule der Nyāyasūtren. Um diese jedoch deutlich zu machen, muß die Gliederung von Nāgārjunas Polemik mit den entsprechenden Abschnitten der Nyāyasūtren verglichen werden. Nāgārjuna stellt zunächst zwei Alternativen dafür auf, wie der Gegner die Gültigkeit der Erkenntnismittel beweisen könnte. Die erste Möglichkeit besteht in der Annahme, daß die Gültigkeit der Erkenntnismittel ohne Erkenntnismittel erwiesen sei (nispramāṇānām pramāņānām syāt prasiddhih). Damit würde aber das Grundprinzip des Gegners, daß alles auf Grund von Erkenntnismitteln erkannt werde, durchbrochen. Dieser Möglichkeit stellt der Nyāya in NS II, 1, 16 die Meinung gegenüber, daß auch die Erkenntnismittel mit Hilfe der Erkenntnismittel zu prüfen seien (prameyatā ca tulāprāmānyavat). · Die zweite Möglichkeit, die Gültigkeit der Erkenntnismittel zu erweisen, besteht nach Nāgārjuna im Nachweis dieser Gültigkeit durch weitere Erkenntnismittel (teşām pramāņānām anyaiḥ pramāņaiḥ prasiddhih). Bei dieser Alternative ergebe sich aber ein regressus in infinitum ?. Dieser Einwand Nāgārjunas findet sich in NS II, 1, 17 als Einwand gegen die. Position des Nyāya: pramānataḥ siddheḥ pramāṇānām pramāņāntarasiddhiprasangaḥ. Nach der Aufstellung dieser zwei Alternativen und ihrer Zurückweisung greift Nāgārjuna die erste Alternative wieder auf und wendet ein, daß ein Grund angegeben werden müsse (višeşahetuh), warum die Gültigkeit der Erkenntnismittel ohne Erkenntnismittel erwiesen sein solle, während alle anderen Gegenstände des Nachweises durch die Erkenntnismittel bedürfen 8. Als Antwort auf diesen Einwand zitiert er einen Vers des Gegners, der offenbar dessem Werk entstammt und den geforderten Grund enthält: .. 6 VV, p. 129, 6-7. 7 VV, p. 129, 8-130, 4. 8 VV, p. 130, 5–15. 65

Loading...

Page Navigation
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42