Book Title: Ein Beitrag Zu Den Vada Traditionen Indiens
Author(s): Gerhard Oberhammer
Publisher: Gerhard Oberhammer

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Page 29
________________ Hilfe der Darstellung dieser fünf Glieder bei Pakṣilasvamin durchführen läßt: tatrāpratiyamāne'rthe pratyakṣārthasya pravartikā jijnāsā ... jijñāsadhiṣṭhānam samsayaś ca vyahatadharmopasanghātāt tattvajñāne pratyāsannaḥ, vyāhatayor hi dharmayor anyatarat tattvam bhavitum arhatīti .. pramātuḥ pramāṇāni prameyādhigamārthāni sā sakyaprāptir prayojanam tattvävadharanam... samsayavyudasaḥ pratipakṣopavarnanam tatpratiṣedhe tattvābhyanujñānārtham... prakarane tu jijñāsādayaḥ samartha avadharaṇīyārthopakārāt, tattvārthasādhakabhāvāt tu pratijñādayaḥ. avayavā iti 60. In dieser Darstellung der fünf umstrittenen Glieder ist der genaue Weg einer Problemerörterung dargelegt, wie er als Vorbedingung einer Beweisführung erst gegeben sein muß. In diesem Zusammenhang ist das Glied der sakyapraptiḥ bedeutsam, denn es stellt explizite die Beziehung dieser fünf Glieder, die in Wirklichkeit nur verschiedene Etappen eines einzigen Prozesses sind, mit dem Problemkreis der Erkenntnismittel her, welche den samsayavyudasaḥ hervorbringen müssen. Das Zentrieren dieser fünf Glieder um die Erkenntnismittel in Verbindung mit dem methodischen Denken ist aber so grundsätzlich verschieden von der Auffassung des Beweises in der Schule der Nyāyasūtren, daß man nicht annehmen kann, daß die Lehre von den fünf zusätzlichen Gliedern in ihr entstanden ist. Damit muß auch die Möglichkeit ausscheiden, die von Pakṣilasvāmin erwähnten,,naiyāyikāḥ“ als ,,unorthodoxe" NyāyaLehrer zu betrachten. Bevor aber versucht wird zu bestimmen, welcher Schule diese Lehrer angehört haben können, soll versucht werden, die historischen Wurzeln dieser fünf zusätzlichen Beweisglieder aufzudecken. Tatsächlich finden wir in der Vāda-Darstellung bei Caraka bereits gewisse dieser Beweisglieder ausdrücklich erwähnt und behandelt (samsayaḥ, prayojanam, jijñāsā), während śakyaprāptiḥ und samsayavyudasaḥ nicht unter diesen Namen erscheinen, sondern nur der Sache nach mit den verschiedenen Erkenntnismitteln bzw. mit dem vyavasayaḥ zusammengebracht werden können. Hingegen Reihenfolge und Behandlung dieser Begriffe bei Caraka zeigen deutlich, daß sie noch nicht als Glieder eines einheitlichen Schemas aufgefaßt wurden. 60 Ibid., p. 45, 1-46, 2. 90

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