Book Title: Zu Der Lehre Von Den 9 Ursachen Im Yogabhasya
Author(s): A Wezler
Publisher: A Wezler

View full book text
Previous | Next

Page 10
________________ Zu der "Lehre von den 9 Ursachen" im Yogabhāşya 349 vāhāra iti / abhivyaktikāraṇam yada 28 rūpasyālokaḥ tadā rūpajñānam/ vikārakāraṇam manaso visayāntaram yathāgniḥ pākyasya 29 / pratyayakāraṇam dhūmajñānam agnijñānasya / prāptikāraṇam yogāngānu - şthānam vivekakhyāteḥ / viyogakāraṇam tad evāśuddheḥ / anyatvakāraṇam yathā suvarṇasya suvarņakāraḥ / evam ekasya strīpratyayasyāvidyā mūdhatve, dveşo duḥkhatve, rägaḥ sukhatve, tattvajñānam madhyasthye / dhștikāraṇam sariram indriyāņām / tāni ca tasya / mahābhūtāni sarīrāņām / tāni ca parasparam / sarveşām tairyagyonamānuşadaivatāni ca parasparārthatvād ity evam nava kāraṇāni / tāni ca yathārthasambhavam padārthāntareşv api yojyāni / yogāngānuşthānam tu dvidhaiva kāraṇatvam labhata iti // " Betrachtet man diesen Abschnitt etwas genauer, dann fällt einem mancherlei auf. Die Erklärungen von "viyogakāraņa" und "prāptikāraņa" sind hier auf die Angabe jeweils einer entsprechenden Yogaspezifischen "Anwendung" beschränkt, während die Bestimmung dessen, was eine "Ursache der Trennung" bzw. eine "Ursache der Erlangung" ist, in dem diesem "Exkurs" vorangehenden Textstück jeweils noch von einem Beispiel begleitet war, wobei das für erstere ("yathā paraśuḥ chedyasya") dem Bereich der Alltagserfahrung entnommen ist. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Verfasser eben 28. Auch hier gibt es ein textkritisches Problem, insofern ausser "yadā rūpasyalokah tada..." auch "yatha...tatha" überliefert ist. Der Vivaraṇakära aber scheint (vgl. 209.22) "abhivyaktikāraṇam rūpasyalokah / tada rūpajñānam" gelesen zu haben. In der Tat erwartet man aufgrund der parallelen Erklärungen bei den anderen "Ursachen" einerseits und aufgrund der Tatsache andererseits, dass nur "laukika"-Beispiele mit einem "yatha" angeftigt sind, im vorliegenden Fall eine Formulierung, welche der vom Vivaraṇakāra bezeugten genau entspricht, also "abhivyaktikāraṇam rūpasyalokaḥ". Der Fortgang "tadā rūpajñānam" hat zwar auch keine Parallele in diesem Abschnitt, ist aber gleichwohl unverdächtig, da diese Erklärung offensichtlich eine verdeckte Begründung darstellt: "(denn) dann (d.h. wenn Licht da ist, und nur dann) (entsteht) Erkenntnis von Farbe (und Gestalt)". Ein Überlieferer, der nicht erkannte, dass es sich dabei um einen selbständigen Satz handelt, dürfte das korrespondierende "yada" eingefügt haben, und diese Lesung dann schliesslich zu der mit "yatha...tatha" geführt haben, die geradezu unsinnig ist. 29. Der Vivaraṇakāra hat eindeutig "pākasya" gelesen; vgl. 209. 25: "yatha agniḥ paka sya / yaḥ pākākhyo vikāras tasya pākasya vikārarūpasyāgnih kāraṇam yathā." Vgl. dazu aber u.S. 375.

Loading...

Page Navigation
1 ... 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40