Book Title: Zu Der Lehre Von Den 9 Ursachen Im Yogabhasya
Author(s): A Wezler
Publisher: A Wezler

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Page 17
________________ 356 A.WEZLER ("tatas tadvipākānuguņānām evābhivyaktir vāsanānām"), wo es in weiterer Auslegung der Charakterisierung der "vāsanās" als "tadvipākānuguņa" u.a. heisst: "na hi daivam karma vipacyamānam nārakatiryanmanuşyavāsanābhivyaktinimittam sambhavati / kimtu daivānuguņā evāsya vāsanā vyajyante / ". Woods' Übersetzung (1927: 306) ist durchaus treffend: "For when karma of the gods is in fruition it is not the efficient cause for the manifestation of hellish or of brutish or of human subconscious-impressions. It does, however, make manifest these subconscious-impressions only which correspond to it." Beiden schon mehrfach herangezogenen Kommentatoren erscheinen die Ausdrücke "abhivyaktinimittam" und "vyajyante" als so klar, dass sie auf ihre Explikation glauben verzichten zu dürfen. Und in der Tat kann man ja nur die rhetorische Frage stellen, was ausser "Manifestation" bzw. "manifestiert werden" im ontologischen Sinne sie denn hier bedeuten sollten, zumal sie dabei in einem sehr ähnlichen Kontext auftauchen, wie er uns in Gestalt des YBh zu YS 2.13 soeben schon begeg - net war. Es darf deshalb mit Nachdruck festgestellt werden, dass auch hinsichtlich des terminologischen Gebrauchs des Begriffs "abhivyakti - käraņa / onimitta" eine auffällige Diskrepanz zwischen der Definition im Rahmen der "Lehre von den 9 Ursachen" einerseits und dem YBh sonst besteht. Rückblickend auf den ganzen Paragraphen ist es wohl keine Übertreibung zu sagen, dass die Verdachtsmomente so zahlreich und von solcher Art sind, dass es im Grunde nur noch der Identifizierung der wahren Quelle(n) der "Lehre von den 9 Ursachen" bedarf, um die bestehende Vermutung zur absoluten Gewissheit zu erheben, dass sie auf "Fremdeinflüsse" zurückgeht, ist es dem Bhāşyakāra doch nicht gelungen, sie seinem eigenen Sprachgebrauch völlig zu adaptieren oder diesen mit ihr in rundum harmonischen Einklang zu bringen. 3. Bei der ersten der buddhistischen Parallelen, auf die eingangs angespielt wurde, handelt es sich um das Madhyāntavibhāga-Bhāşya (= MAVBh) 47 Vasubandhus (des Älteren, gemäss Frauwallner, der ihn auf 320-380 n. Chr. datiert). 47. Einen exzellenten Überblick über die verschiedenen Ausgaben - und ihre Schwachen - gibt de Jong in seinem Aufsatz "Notes on the Second

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