Book Title: Zu Der Lehre Von Den 9 Ursachen Im Yogabhasya
Author(s): A Wezler
Publisher: A Wezler

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Page 20
________________ Zu der "Lehre von den 9 Ursachen" im Yogabhāşya 359 3.2. Stattdessen soll kurz auf die Frage eingegangen werden, ob sich eine der Reihung der Ursachen-Begriffe zugrundeliegende Systematik oder doch ein gewisses Ordnungsprinzip erkennen lässt. Für das Gesamt der lo Ursachen vermag ich eine interne Systematik nicht zu erkennen, wohl aber eine externe, insofern die Aufeinanderfolge der lo "āvaraņas" der Aufzählung der lo heilsrelevanten Faktoren von "subha" bis "vasitva" entspricht und somit als ganze zumindest formal an jene gebunden zu sein scheint. Bei einzelnen der Ursachen aber nimmt sich die Reihung, auch wenn man die Liste für sich allein betrachtet, als nicht zufällig aus. So könnte die Aufeinanderfolge von "ut patti-", "sthiti-" und "dhịtikāraņa" in der Überlegung begründet sein, dass etwas erst entstanden sein muss, bevor es weiterbestehen kann, und dass es (fort-)bestehen muss, um als Grundlage für anderes zu dienen. Wollte man diese Sukzession nicht unterbrechen, dann musste man die "Ursache der Sichtbarkeit" an 4. Stelle aufführen. Die Sichtbarkeit ihrerseits aber bildet die Voraussetzung dafür, dass die verschiedenen Arten von "Bearbeitungsprozessen" durchgeführt werden können, auf welche die Beispiele für die nächsten drei Ursachen ("vikāra-", "visleşa-" und "pariņatikāraņa") abheben, wobei ihre Reihung selbst aber arbiträr erscheint. Dass "sampratyāyana-kāraņa" auf "sampratyayakāraņa" folgt, ist andererseits wieder verständlich, wenn man sich auch fragen muss, jedenfalls im Hinblick auf das jeweilige Beispiel, worin eigentlich der Unterschied zwischen diesen beiden Ursachen liegt. Als berechtigt nachvollziehbar ist diese Zweiheit doch nur, wenn hier de facto auf den Unterschied zwischen dem, was man später "svārthānumāna" und "parārthänumāna" nennen wird, abgezielt ist, und darauf weisen die Ausdrücke "sampratyaya" und "sampratyāyana" in der Tat auch hin. Warum die "Ursache der Erlangung" an letzter Stelle genannt ist, macht das Beispiel nur allzu deutlich. Es darf in diesem Zusammenhang nicht übersehen werden, dass in dem unmittelbar folgenden Abschnitt des MAVBh, wie Sthiramati expliziert, 53 die "bei (dieser) Gelegenheit (nämlich der Besprechung der "Hindernisse") (zur Sprache) gekommenen (Ursachen) mittels eines 53. MAVT 89. 2-3: "prasangagatānām antaraślokena samgrahaḥ kriyate/."

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