Book Title: Zu Der Lehre Von Den 9 Ursachen Im Yogabhasya
Author(s): A Wezler
Publisher: A Wezler

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Page 31
________________ 370 A. WEZLER kāra vergleichsweise besonders ausführlich zu einem bestimmten Ursachen-Begriff äussert. Das gilt für das "anyatvakāraņa" und vor allem das "dhịtikāraņa", deren Anwendung auf verschiedene Bereiche der Sāmkhya- und Yoga-Vorstellungswelt eingehender behandelt wird. Vergleicht man diesen Teil des YBh mit den entsprechenden Ursachen in den buddhistischen Parallelen - und an der konzeptionellen Gleichheit von "anyatvakāraņa" hier und "pariņatikāraņa" dort kann ja aufgrund der Beispiele kein Zweifel bestehen -, dann neigt sich die Waage doch sehr deutlich zugunsten der Annahme, dass es der Verfasser des YBh ist, der hier die buddhistische Vorlage entsprechend ausgestaltet und Sāmkhya-Yoga-spezifisch ausgearbeitet hat. Wenn auch vielleicht nicht für sich genommen, so doch auf jeden Fall in Verbindung mit den in $ 2.2 und 2.3 namhaft gemachten YBhimmanenten Verdachtsmomenten berechtigen diese Beobachtungen zu dem Schluss, dass die "Lehre von den 9 Ursachen" im YBh eine Aufnahme und partielle Adaption der in Yogācāra-Texten bezeugten "Liste" von lo "kāraņas" darstellt. 5.2. Nachdem sich der bei der Analyse des YBh-Abschnitts aufgetauchte Verdacht somit zur Gewissheit - d.h. natürlich zu dem Grad von Gewissheit, wie er in solchen Fällen in der Indien-Philogogie maximal erreicht werden kann - erhärtet hat, soll nun noch einmal ein abschliessender vergleichender Blick auf die "Lehre von den 9 Ursachen" im YBh und ihre Quelle in Gestalt der buddhistischen Liste von lo Ursachen geworfen werden, nun aber mit dem Ziel, die Abweichungen ersterer von der letzteren als bewusste Umgestaltungen zu begreifen und möglichst auch die ihnen jeweils zugrundeliegenden Motive zu erkennen. Die Zahl der Ursachen ist im YBh auf 9 reduziert worden, und zwar eindeutig durch Ausschluss der in den buddhistischen Parallelen "sampratyāyanakāraņa" genannten. Der Grund ist vermutlich darin zu sehen, dass die Unterscheidung zwischen einer Erkenntnis, die man selbst durch Schlussfolgerung gewinnt, und dem Beweis durch Schlussfolgerung oder ihrer Vermittlung durch die Sprache dem Verfasser des YBh als nicht so belangvoll erschien, dass er sich den Buddhisten auch hinsichtlich der Annahme von zwei entsprechenden Ursachen angeschlossen hätte. Ob er dabei zugleich der Meinung war, dass diese Art von Ursache durch einen der übrigen Ursachen-Begriffe bereits abge

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