Book Title: Zu Der Lehre Von Den 9 Ursachen Im Yogabhasya
Author(s): A Wezler
Publisher: A Wezler

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Page 16
________________ Zu der "Lehre von den 9 Ursachen" im Yogabhāṣya sya karmapaḥ samānam abhivyaktikāraṇam uktam...", "nur von dem "karma", (dessen Frucht) nicht in der gegenwärtigen Existenz erfahren werden muss und das zu einer bestimmten (Zeit) reift, ist gesagt/ gelehrt worden, dass der Tod (seine) gemeinsame (d. h. für alle Fälle eines solchen "karma" geltende 45) Manifestations - Ursache ist...". Weder Vacaspatimiśra noch der Vivarapakara halten den Begriff "abhivyaktikāraņa" für der Erläuterung bedürftig. Letzterer aber führt zu dem Ausdruck "prāyaṇābhivyakta", der in einem vorangehenden Abschnitt des YBh zu YS 2. 13 das Subjekt "karmasaya"46 qualifiziert, folgendes aus (15o. 22-23): "yathā bijakṣetrasamskarasamyogo 'nkurabhāvābhivyaktikarapam, tathā prāyaṇam apy aviruddhānām karmaņām abhivyaktinimittam/", "wie die Verbindung von Samenkörnern, Saatfeld und (seiner) Vorbereitung (für die Aussaat etc.) die Ursache für die Manifestation des Sprossenstadiums bildet, so ist auch das Sterben die Ursache für das Manifestwerden von Handlung (sresidu) en, die nicht (zueinander) im Gegensatz stehen". Er bekräftigt somit, was sich aus dem zitierten Satz des YBh selbst bereits mit aller wünschenswerten Klarheit ergibt, dass es im vorliegenden Fall nämlich ganz und gar nicht um die notwendige Voraussetzung für einen Wahrnehmungsakt geht, sondern vielmehr um die Frage der Auswirkung von "karma" im Sinne des Manifestwerdens bzw. Fruchttragens der latenten Handlungsresiduen und ihrer Ursache. Der Ausdruck "abhivyaktikāraṇa" ist hier also in einer Bedeutung verwendet, die nicht nur von derjenigen signifikant verschieden ist, die ihm im Rahmen der "Lehre von den 9 Ursachen" beigelegt wird, sondern bemerkenswerterweise auch genau der Erwartung entspricht, die man aufgrund der Sämkhya-YogaTerminologie hat, ja haben muss. Dem eben zitierten Satz aus dem Vivarana ist darüberhinaus zu entnehmen, dass "abhivyaktinimitta" in der gleichen Bedeutung gebraucht werden kann. Das zeigt in der Tat auch das YBh zu YS 4.8 355 45. Zum Vivarana dazu vgl. Anm. 43. Vacaspatimisra merkt übrigens zu "adṛṣṭajanmavedaniyasya karmapah" an: "jatyabhiprayam ekavacanam /." 46. Auch bei diesem Satz ergeben sich aus dem Vivarana (s. 150.19 ff.) einige Varianten, nämlich "(karmasaya)ḥ pracayavicitraḥ" gegenüber "karmasayapracayo vicitrah" und "ekapraghaṭṭakena samuccitaḥ ekam eva janma karoti" gegenüber "ekapraghaṭṭakena maraņam prasadhya sammarchita ekam eva..." -

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