Book Title: Dharmottara
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 27
________________ BEITRÄGE ZUR APOHALEHRE. 259 der Wahrnehmung des Erscheinungsbildes übertragen wird, nicht das Wesen des Erscheinungsbildes sein. Daher steht fest, daß etwas Nichtwirkliches Gegenstand der Vorstellung ist, und das ist gerade das, was wir behaupten. (Einwand:) Es ist doch gesagt worden: ,(Die Vorstellung) betätigt sich, indem sie ihr eigenes Erscheinungsbild, das nicht Gegenstand ist, als Gegenstand bestimmt."1 Was bedeutet das also? (Antwort:) Es bedeutet, daß die erfaßte Erscheinungsform (grahyākāraḥ) nicht von der übertragenen Wesenheit getrennt erkannt wird. Denn die übertragene Wesenheit wird weder von derselben Vorstellung ihrem Wesen nach als Erkenntnis bestimmt, noch von einer andern Vorstellung. Die erfassende Erscheinungsform (grāhakākāraḥ) dagegen wird von dem übertragenen Gegenstand, der nicht Grundlage der Ichvorstellung (ahamkaraspadam) und nicht seinem Wesen nach Lust (sukham) usw. ist, getrennt als Grundlage der Ichvorstellung und ihrem Wesen nach als Lust usw. erkannt. Weil (die erfaßte Erscheinungsform) also von der übertragenen Wesenheit nicht unterschieden wird, ist gesagt worden, daß die Vorstellung die erfaßte Erscheinungsform, welche nicht Gegenstand ist, als Gegenstand bestimmt, es ist aber unmöglich, daß die Vorstellung ihre eigene erfaßte Erscheinungsform als äußeres Feuer bestimmt. Wenn ferner gesagt worden ist (Pr. värt. III 164 a und 165): „(Die Worte) sind mit dem Spiegelbild in der Vorstellung, das auf den (Dingen) beruht, verbunden; das Spiegelbild des Gegenstandes, das in der durch Worte (hervorgerufenen) Erkenntnis gleichsam verschieden erscheint, hat nicht das Wesen des Gegenstandes, sondern ist aus irrigen Eindrücken entstanden" usw., so ist dies alles als unter der Voraussetzung gesagt zu betrachten, daß Erscheinungsform und Übertragenes als Einheit aufgefaßt werden, weil sie nicht als verschieden bestimmt werden. Ferner ist von diesem Standpunkt aus „Spiegelbild" mit Rücksicht auf das Übertragene gesagt und nicht auf die erfaßte 1 Dharmakirti, Pramaṇaviniścayaḥ II, fol. 276b1: de-ni-de-ma-yin-la-der-dzinbyed || "khrul-kyan-brel-phyir-tshad-ma-ñid || ran-gi-snan-ba-don-med-pa-la-don-dumnon-par-zen-nas-jug-pa'i-phyir-khrul-pa-yin-yan-don-dan-brel-pa-de-la-mi-khrulpa'i-phyir-tshad-ma-yin-no || (atasmims tadgraho bhrāntir api sambandhataḥ prama|| svapratibhase 'narthe 'rthadhyavasayena pravṛtteḥ...). 2 Vielleicht sollte es heißen: erfaßte Erscheinungsform.

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