Book Title: Dharmottara
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 35
________________ BEITRÄGE ZUR APOHALEHRE. 267 fassenden (vyäpakānupalabdhiḥ) auch das Erfassen des Gemeinsamen im Ungleichartigen und besteht daher nur bei dem, was auf der Verschiedenheit von irgend etwas beruht. Infolgedessen ist die Umfassung erwiesen. Wie ist es ferner möglich, daß die Vorstellung, welche eine nicht wirkliche Wesenheit zeigt, sie wie etwas Äußeres zeigt, da doch diese beiden vollkommen ungleichartig sind? Daher zeigt die Vorstellung diese Wesenheit wie etwas Äußeres, indem sie sie als von anderem verschieden feststellt.1 – Wenn etwas vollkommen Unähnliches als dasselbe Wesen erfaßt wird, so beruht dies auf einem Erfassen als ähnlich, welches durch die Verschiedenheit von anderem bewirkt ist; z. B. wenn ein Tuch, obwohl es einem Topf vollkommen unähnlich ist, deswegen, weil man es als durch das Nichtvorhandensein eines Baumes gekennzeichnet bestimmt, als topfähnlich bestimmt wird, indem man sagt: „Dieses ist kein Baum und dieses ist auch kein Baum.“ Ebenso wird der Gegenstand der Vorstellung, obwohl er dem Äußeren vollkommen unähnlich ist, als etwas Äußeres bestimmt. Daß er durch die Vorstellung als etwas Äußeres bestimmt wird, ist durch die Wahrnehmung erwiesen. Das Erfassen eines Nichtwirklichen als etwas Äußeres ist ferner nicht grundlos, und einen anderen Grund gibt es dem Gesagten entsprechend nicht. Weil also beim Nichterfassen der Verschiedenheit von anderem das Umfassende, nämlich das Begründetsein, nicht vorhanden ist, fehlt auch das Erfassen als etwas Äußeres und besteht daher nur bei dem durch die Verschiedenheit von anderem bewirkten Erfassen als etwas Äußeres; daher ist die Umfassung erwiesen. (Einwand: Wenn man sagt: „Das Vorgestellte ist in bejahter Form Gegenstand," so ist damit auch klar und deutlich gesagt, daß die Vorstellung kraft dessen die Verschiedenheit von anderem bestimmt. (Antwort:) Das ist nicht richtig. Wenn man nämlich das eine zu der Zeit, wo es als bejaht erkannt wird, nicht auch als von anderem verschieden erkennt, dann kann dieser Gegenstand der Vorstellung in bejahter Form, nicht bestimmt vorgestellt werden. Denn 1 Vgl. Jayantabhatta, Ny. mañj., S. 307, 25-308, 1; Vācaspatimiśra, Tātp. t., S. 486, 20-487, 2 und Ny. kan., S. 185, 13–21.

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