Book Title: Dharmottara
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 51
________________ BEITRÄGE ZUR APOHALEHRE. 283 (samortisat) Wesens des Gegenstandes der Vorstellung gewissermaßen eine positive und eine negative Beschaffenheit hatte gelten lassen, und diese Abweichung ist nicht ohne Bedenken, ganz abgesehen davon, daß in einem so sorgfältig ausgeglichenen Gedankengebäude, wie dem Dharmakīrtis, jede Änderung die verschiedensten Unstimmigkeiten nach sich zieht. Aber für Dharmottara ist der Gedanke bedeutungsvoll und hat, wie wir bei der Besprechung des vierten Abschnittes sehen werden, noch eine weitere Folgerung nach sich gezogen. Doch zunächst zurück zu unserm Abschnitt. Aus dem Wesen der Gegenstände der Vorstellung als Sonderung von anderem, so fährt Dharmottara fort (fol. 258 a 6), ergibt sich auch, daß wir sie den ganz andersartigen Dingen der Außenwelt gleichsetzen. Und doch ermöglicht wieder die Andersartigkeit ihres Wesens, dem sowohl Sein als auch Nichtsein zugeschrieben werden kann, ihre Unterscheidung von den wahrhaft seienden äußeren Dingen. Denn die Verschiedenheit von anderem kommt auch den äußeren Dingen zu, und das führt zur Gleichsetzung. Aber die Dinge der Außenwelt können nicht mit Sein und Nichtsein verbunden erscheinen, und das ermöglicht die Unterscheidung. So ist trotz der Gleichsetzung die Unterscheidung und trotz der Unterscheidung die Gleichsetzung möglich. Dieser Gedankengang schließt sich wieder im Wesentlichen an Dharmakīrti an. Es ist also weiter nichts dazu zu bemerken. Dann folgt eine Besprechung einiger gegnerischer Einwände (fol. 258 64), die so gut wie nichts Neues bringt und aus dem bereits Gesagten heraus leicht zu verstehen ist. Und nun (fol. 259 6 2) faßt Dharmottara seine Gründe dafür, daß der Gegenstand der Vorstellung als Sonderung von anderem zu betrachten ist, in drei Schlußfolgerungen zusammen. Die erste stützt sich darauf, daß jeder Gegenstand einer Vorstellung gleichermaßen als seiend oder nichtseiend bestimmt werden kann. Das entspricht dem ersten vorhin besprochenen Gedankengang. Die zweite geht davon aus, daß die Gegenstände der Vorstellung den vollkommen andersartigen Dingen der Außenwelt gleichgesetzt werden. Das entspricht der zweiten besprochenen Gedankenreihe. Und schließlich folgert er daraus, daß die Vorstellungen ihre Gegenstände bestimmt erkennen, daß diese

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