Book Title: Dharmottara
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

Previous | Next

Page 1
________________ Beiträge zur Apohalehre. Von E. Frauwallner. II. Dharmottara. 1 Die Gestalt, welche die Apohalehre durch Dharmakirti erhalten hatte, ist für immer maßgebend und in den Grundzügen auch unverändert geblieben. Von den buddhistischen Lehrern nach Dharmakirti, welche die Apohalehre behandelt haben und von deren Werken uns genug erhalten ist, um darüber zu urteilen, steht Subhagupta abseits und ist besser in anderem Zusammenhang zu behandeln. Devendramati gibt nur die Lehre Dharmakīrtis verflacht wieder. Sākyamati erläutert sie zwar gut, fügt aber nichts Eigenes hinzu. Und auch Sāntirakṣita und Kamalasila wiederholen im wesentlichen nur die Gedanken Dharmakīrtis in anderer Form. Es macht geradezu den Eindruck, wie wenn alle unter dem Bann der mächtigen Persönlichkeit Dharmakīrtis stünden und über dem Bemühen, das von ihm Geschaffene zu verarbeiten, nicht imstande wären, zu einer eigenen Auseinandersetzung mit dem Gegenstand zu kommen. Erst bei Dharmottara finden wir diesen Bann gebrochen und erst er vermag, wenn auch in den Bahnen Dharmakīrtis, zu einer eigenen Auffassung verschiedener Fragen zu gelangen. Wir sehen also auch hier, wie berechtigt es ist, wenn die Überlieferung der gegnerischen Schulen i Der erste Teil dieser Beiträge, welcher die Darstellung der Lehre Dharmakīrtis enthält, ist in folgenden Bänden der Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes erschienen: Bd. 37, S. 259 ff., Bd. 39, S. 247 ff., Bd. 40, S. 51 ff. und Bd. 42, S. 93 ff. Da Dharmottara durchwegs von der Lehre Dharmakīrtis ausgeht, ist diese Darstellung im folgenden vorausgesetzt. Die Charakteristik Dharmottaras am Schlusse dieser Arbeit beschränkt sich vorläufig auf das Wichtigste, da vieles erst durch den Vergleich mit der späteren Entwicklung im rechten Lichte dargestellt werden kann.

Loading...

Page Navigation
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 ... 55