Book Title: Dharmottara
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 45
________________ BEITRÄGE ZUR APOHALEHRE. 277 mächtigen Gottes wirksam? (Antwort:) Wir sagen nein. (Einwand :) Wieso? (Antwort:) Ebenso wie die Vorstellung von einem allmächtigen Gott die Wahrnehmung ähnlicher Dinge voraussetzt, ebenso setzt die Vorstellung von (seinem) Nicht vorhandensein, weil sie eine Vorstellung von einer Eigenschaft Gottes ist, die Wahrnehmung ähnlicher Dinge voraus. Daher entsteht das Erkenntnisbild bei allen vier Vorstellungen durch die Wahrnehmung ähnlicher Dinge, und auf Grund der Erkenntnis, welche die Verschiedenheit erfaßt, findet der eigenen Erscheinungsform entsprechend die Übertragung statt. Der durch die Vorstellung übertragene Gegenstand ist also vollkommen unwirklich. Wenn nun dieser als von anderem verschieden erkannt wird, wird infolge der Ähnlichkeit auch das Äußere als von anderem verschieden erkannt. "Daher wird auch das Äußere durch die Nichtvermischtheit mit einem fremden Wesen von der Tätigkeit der Vorstellung erfaßt, ohne daß ein Teil der Dinge selbst berührt würde. Es ist also auch das Äußere als unwirklich Objekt der Vorstellung.2 Infolgedessen ist sowohl das, was erfaßt wird, als auch das, was festgestellt wird, Verschiedenheit von anderem und kein wirkliches Ding 3 Daher ist gesagt worden (Pr. vārt. I 171): „Weil die Verschiedenheit (von anderen) wesenlos ist, kommt die Erwägung des Weiterbestehens oder Nichtweiterbestehens (bei ihr) nicht in Betracht. Auch die Erkenntnis einer Gemeinsamkeit ist eine Täuschung. Daher findet der Einwand (düşanam) (auf sie) keine Anwendung.“ (Fol. 2656 6.) Der Gegenstand der Vorstellung ist aber auch der Gegenstand der Worte. Infolgedessen ist der Gegenstand der Worte nicht wirklich. (Daher) ist gesagt worden (Pr. vart. I 86): „Diese Gegenstände der Worte und die Gleichordnung werden, obwohl sie nicht bestehen, der Vorstellung (pratitih) entsprechend zum Ausdruck gebracht; in den Dingen aber sind sie nicht vorhanden.“ Wenn aber das Übertragene erkannt wird, dann wird auch das ihm entsprechende i Vgl. tha-mi-dad-par-zen-pas fol. 264 a 3. 2 Vgl. Vācaspatimiśra, Tātp. t., S. 490, 8: tasmad alīkasya bahyatvam vikalpagocara iti riktam vacaḥ. 3 Vgl. Vācaspatimiśra, Tātp. t., S. 488, 19-21: yathāha yac ca grhyate yac cadhyavasiyate te doe apy anyavydvrtti na vastunīti. Vgl. ferner Ratnakirti, Kşaņabhangasiddhih, S. 33, 10f.

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