Book Title: Dharmottara
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 43
________________ BEITRÄGE ZUR APOHALEHRE. 275 sind nicht bei allen Vorstellungen als Ursache vorhanden, denn es entstehen auch Vorstellungen von etwas Nichtvorhandenem, einem allmächtigen Gott (īśvarah) usw., von ewigen Dingen und von nichtvorhandenen Dingen. (Antwort:) Richtig. Aber bei Ihrem Entstehen, ist eine Verbindung mit den beiden Arten von Eindrücken anzunehmen. Die Vorstellungen stellen nämlich vorhandene Träger von Eigenschaften vor, wie Töpfe usw., nichtvorhandene, wie einen allmächtigen Gott usw., vorhandene Eigenschaften, wie blau usw., und nichtvorhandene, wie ewig usw.? Die Vorstellungen vorhandener Eigenschaften und Träger von Eigenschaften setzen nun die Wahrnehmung von Dingen voraus, welche ihrem Wesen nach von denen verschieden sind, die nicht so sind. Wenn man sich nämlich bei Wasser vorstellt: „Das ist Wasser, “ so beruht dies auf der Wahrnehmung von Wasser: Wenn man bei einer Luftspiegelung bestimmt erkennt: „Das ist Wasser, so geschieht dies durch die Wahrnehmung des Wesens von Wasser und Luftspiegelung. Und auch die Vorstellung, welche einem von Wasser freien Ort Wasser zuschreibt und mit diesen beiden verbunden ist, ist durch die Wahrnehmung dieser beiden Wesenheiten bedingt. Es gibt also dreierlei Vorstellungen von wirklich vorhandenen Trägern von Eigenschaften. Auch Vorstellungen, welche (eine Eigenschaft) mit einer andern Eigenschaft oder mit einem andern Ort verbinden, sind Vorstellungen von Trägern von Eigenschaften, z. B. wenn man denkt: „Das ist blau,“ oder „Hier ist es blau“. Während man bei einer bloßen Eigenschaft z. B. denkt: „Das ist blau,“ oder „Das ist nicht blau".3 Daher sind die Vorstellungen von Eigenschaften nur von einer Art. Ferner ensteht auch ein Erkenntnisbild, welches sich auf einen nichtvorhandenen Träger von Eigenschaften wie einen allmächtigen Gott stützt, durch die Wahrnehmung von Dingen, welche dieses Wesen nicht haben usw. Denn die bestimmte Vorstellung von einem allmächtigen Gott stellt ihn als verschieden von dem wahrgenommenen Blauen usw. 1 Wörtlich: sind sie als verbunden zu betrachten. 2 Vgl. Vīcaspatimiśra, Tātp. t., S. 483, 20: catustayi ceyain vikalpanan sadasaddharmisadasaddharmăvagahinām jātir gaur īśvaro nilam nityam ity evamadinām. 3 Der Text dieses Satzes scheint verstümmelt..

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