Book Title: Dharmottara
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 41
________________ BEITRÄGE ZUR APOHALEHRE. 273 Wesen des Gesehenen übertragen und der gesehene Gegenstand ist das Objekt des Sehens. Daher werden auf Grund der übertragenen Wesenheit auch das Gesehene und das Sehen als nichtverschieden erfaßt. (Einwand:) Auf diese Weise werden die Einzeldinge durch den übertragenen Gegenstand (miteinander) verschmolzen, und nicht, weil sie dasselbe Sehen bewirken. (Antwort:) Wieso sagt ihr: Nicht, weil sie dasselbe Sehen bewirken? Denn die Einzeldinge werden dadurch als gleich erkannt, daß sie Objekt des Sehens sind, Objekt des Sehens ist aber nur, was das Sehen bewirkt, und nichts anderes. Das Erfassen des Sehens dagegen als nichtverschieden, erfolgt nur durch die Nichtverschiedenheit des übertragenen Wesens, und nicht infolge der Verbindung mit einer weiteren Wirkung. Daher gibt es auch bei seinem Erfassen als nichtverschieden kein Nacheinander. * Denn eben das Erfassen der übertragenen Wesenheit durch die Vorstellungen ist das Erfassen des Sehens als Einheit. Wenn daher gesagt worden ist, daß ein aufeinanderfolgendes Erfassen als nichtverschieden und ein Erfassen der Vorstellungen als Einheit, sei es durch dieselbe Vorstellung oder durch eine andere, nicht möglich ist, so ist dies beides zurückgewiesen. Auch sagen wir nicht: Wenn die Wirkung als Wirkung erkannt wird, werden die eigenen Merkmale (svalakşanam), welche sie hervorbringen, als Einheit erfaßt. Sondern sie werden einfach, wenn sie mit der Wirkung der Wahrnehmung zusammen gesehen werden, als nichtverschieden festgestellt. Wie das Sehen und das Objekt des Sehens durch die von der Vorstellung übertragene Beschaffenheit beim Vorstellen als nicht verschieden erkannt werden, ist damit gesagt. Auf diese Weise wird also durch die eine Wirkung des Bestimmens des Gegenstandes als Einheit das Sehen zur Einheit, und durch die Nichtverschiedenheit der Wirkung des Sehens, werden die zahlreichen eigenen Merkmale (svalakṣaṇam) als Einheit bestimmt. (Einwand:) Das Sehen wird also nicht als Einheit erfaßt, weil seine Wirkung eine Bestimmung ist, welche (die Dinge) als Einheit beurteilt, sondern wegen des als Einheit übertragenen Wesens. (Antwort:) Das ist richtig. Aber diese Übertragung als nichtverschiedenes Wesen kommt durch Vorstellungen zustande, welche das gleiche Bild zeigen; denn sonst würden (alle) Vorstellungen alles Wiener Zeitschr. f. d. Kunde d. Morgenl. XLIV. Bd. 18

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